Die Weserburg Museum für moderne Kunst zeigt mit überall, aber schwebend eine monografische Ausstellung mit rund 80 Werken des Schweizer Ausnahmekünstlers André Thomkins (* 1930 in Luzern, † 1985 in Berlin). André Thomkins zählt zu den interessantesten und vielfältigsten künstlerischen Positionen der Nachkriegszeit. Außerhalb seines Schweizer Heimatlandes stehen seine poetischen, experimentierfreudigen und humorvollen Setzungen jedoch bisweilen unberechtigt im Schatten seiner Künstlerfreunde Daniel Spoerri, Robert Filliou oder Dieter Roth. In einer jüngeren Künstler*innengeneration wird der zweimalige Documenta-Teilnehmer dagegen als Impulsgeber international hoch geschätzt. Dies sind gute Gründe, sein Schaffen erneut in den Blick zu nehmen.
Die Weserburg Museum für moderne Kunst verfügt mit der Sammlung Karl Gerstner über ein außergewöhnliches Konvolut von Arbeiten des Künstlers. Dieses wird anlässlich der Ausstellung ergänzt von Leihgaben aus Privatsammlungen aus Bremen, Berlin und Budapest sowie aus dem Nachlass des Künstlers. Zusammen ergibt sich ein umfänglicher Einblick in alle Schaffensperioden von André Thomkins.
1969 nach seinem Lieblingsort und -zustand gefragt, antwortete Thomkins: „überall, aber schwebend.“