Eröffnung: Freitag, 31. Januar 2020, 19 Uhr
Wir freuen wir uns, die erste umfassende Einzelausstellung der deutschen Künstlerin Kristina Buch (geb. 1983 in Meerbusch) zu zeigen.
In der Ausstellung „You can’t walk unless the word runs.“, die bis auf eine Mehrkanal-Videoprojektion (entstanden 2015 für die Istanbul Biennale) ausschließlich aus neuen Werken besteht, beschäftigt sich die Künstlerin mit den Bedeutungsmustern von Sprache. Dem zugrunde liegt eine umfassende inhaltliche Recherche, die dem Phänomen des Sprechens und Unaussprechbaren und dem Entstehen, den Kontinuitäten und Fragmentierungen von Sprache und der ihr innewohnenden Macht nachgeht. Hat Buch in früheren Arbeiten Sprache wortwörtlich seziert und sie teilweise in andere Kontexte überführt, so ließ sie für die Ausstellung in der GAK Fahnen weben, auf denen stilisierte Zungen-Motive abgebildet sind. Daneben zeigen Video-Loops Großaufnahmen von menschlichen Mündern, die sich zu unverständlichen, glossalischen Lauten öffnen und schließen. Die Frage, „mit verschiedenen Zungen zu sprechen“, stellt sich dabei zu einer Zeit, in der Sprache zu einem immer mächtigeren und tendenziös politischen Instrument wird.
Buch wurde 2012 durch ihren Beitrag zur dOCUMENTA (13), einem Schmetterlingsgarten, bekannt. Carolyn Christov-Bakargiev lud die damals 29-Jährige als bis dato jüngste Künstlerin nach Kassel ein. Buch studierte Biologie und Theologie bevor sie ans Royal College of Art in London und zu Rosemarie Trockel an die Kunstakademie Düsseldorf wechselte. Seitdem hat sie vielfach international ausgestellt. Mit Installationen, Video, Text, Objekten und „life gestures“, wie sie ihre performativen Arbeiten nennt, erprobt sie Rituale, die Menschen, Dingen, Materialien und Lebewesen in immer wieder unerwartete Dialoge setzt.
Kuratiert von Regina Barunke.