Mit Werken von THAN HUSSEIN CLARK, LEON KAHANE, NORA OLEARIUS, HANNAH REGENBERG und ANCA MUNTEANU RIMNIC
THAN HUSSEIN CLARK. THE DIRECTOR’S THEATRE WRITER’S THEATRE
Eröffnung: Freitag, 01. Dezember, 19:00 Uhr
Für The Director’s Theatre Writer’s Theatre entwickelt Than Hussein Clark (*1981, lebt in London) ein mehrteiliges Projekt, das zeitgleich in unterschiedlichen Formaten (als Ausstellung, Novelle und Inszenierung) und an verschiedenen Orten (in Kunstinstitution und Theater) Gestalt annimmt: Gattungsgrenzen verschwimmen, Formen der bildenden Kunst werden ins Theater überführt und theatralische Strukturen in die Ausstellungsinstitution. Die beiden Hauptbestandteile des Projektes, eine Ausstellungspräsentation in der GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst und eine Inszenierung in der Schwankhalle, entstehen parallel und verzahnen sich. „This dialogue between two forms means that questions being asked in the exhibition might find their answer in the performance and vice versa“ (Clark).
Die Ausstellung in der GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst funktioniert das Haus in eine Theaterlobby nebst Bühnenraum und Backstagebereich um – ohne dass dort herkömmliche Theater- oder Performanceaufführungen stattfänden. Vielmehr überträgt Clark den Gedanken der theatralen Inszenierung auf seine künstlerische Vorgehensweise und präsentiert ein von ihm interpretiertes Reenactment historischer Kunstausstellungen als Theaterstücke.
Einen weiteren Strang verfolgt Clark mit einer selbst verfassten Novelle, inspiriert von Mikhail Bulgakov’s Theaterroman. Diese wird vom 9.-11. Februar in der Schwankhalle in einer vom Künstler inszenierten und ausgestatteten Bühnenfassung uraufgeführt.
The Director’s Theatre Writer’s Theatre findet statt im Rahmen der Reihe Ping Pong, einer Kooperation von GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Schwankhalle Bremen und Theater Bremen.
Im Anschluss erscheint ein Künstlerbuch bei Montez Press.
BLICKE BAUEN – KINDERWORKSHOP IN DEN HERBSTFERIEN
Das Werk der Fotografin Jan Groover (1943-2012) ist in ihrer Heimat USA überaus bekannt, in Europa zeigt die GAK Gesellschaft ihr Schaffen zum ersten Mal außerhalb von Frankreich.
Jan Groovers künstlerischen Wurzeln liegen in der Malerei und bleiben durch ihre malerische Herangehensweise auch in ihren Fotografien erkennbar. In vielen ihre Fotoserien werden Gegenstände und Körper so arrangiert, dass sie zu über- und nebeneinander verlaufenden Flächen und Linien werden. Die Künstlerin spielt dabei sowohl mit Farbe und Form als auch mit Perspektiven und Licht. Manchmal wird so erst beim genaueren Hinsehen deutlich, was auf den Aufnahmen zu sehen ist.
Genau hinsehen wollen auch wir in unserem Kinderworkshop BLICKE BAUEN. Wir schauen uns an, wie Flächen und Formen in den Fotografien von Jan Groover komponiert werden. Mit welchen Perspektiven und Verschiebungen wird in den Werken gespielt? Wie ergeben sich dadurch neue Blickweisen auf die dargestellten Gegenstände? Welche Rolle haben Farbe, Oberflächen, Linien und Licht? Außerdem gehen wir der Frage nach, ob und wie man mit einer Kamera malen kann.
Und natürlich werden wir auch selber in Aktion treten: Gemeinsam werden wir die Perspektiven und Blickrichtungen, die Jan Groover in ihren Fotografien aufbaut, nachvollziehen, neu interpretieren und schließlich unsere eigenen Kompositionen dazu erstellen.
Für Kinder ab 10 Jahren
Bitte mitbringen: unempfindliche Kleidung und Verpflegung für die Pause
Teilnahmegebühr: 15,- Euro
Anmeldung bis zum 4.10. per Telefon 0421 500897 oder Email an office{at}gak-bremen.de
Der Kinderworkshop wird unterstützt von:
JAN GROOVER
Das Werk von Jan Groover (1943-2012) ist in ihrer Heimat USA überaus bekannt. In Europa dagegen kennt man ihre Arbeit bisher kaum. Hier wird sie vor allem von einer jüngeren Generation von Fotograf/innen als wichtige Impulsgeberin geschätzt. In den 1960er Jahren zunächst als abstrakte Malerin ausgebildet, wendet Groover sich in den frühen 1970er Jahren der Fotografie zu, da ihr dieses Medium freier und künstlerisch offener scheint als die männlich dominierte Malerei. Eine malerische Herangehensweise bleibt jedoch auch in ihren fotografischen Arbeiten erkennbar und äußert sich von Beginn an in deren sorgfältiger Komposition und dem Schmelz der Farben und Oberflächen. Groovers Aufnahmen fordern die Grenzen des fotografischen Mediums heraus, indem sie sich von der mit ihm allgemein assoziierten, vermeintlichen Authentizität und dem Dokumentarcharakter distanzieren und ein präzise komponiertes Bild präsentieren: Farbe und Form rücken in den Fokus, Perspektiven werden vermengt und aufgehoben und in den reflektierenden Oberflächen wird Licht zum Gegenstand an sich.
Die Ausstellung von Jan Groover in der GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst ist die erste institutionelle Einzelausstellung der Künstlerin in Europa außerhalb Frankreichs und präsentiert Werkbeispiele seit den 1970er Jahren. Sie wird ergänzt von einem ausführlichen Begleitprogramm mit Führungen, Vorträgen, Gesprächen und einem Kinderworkshop.
VON INSELN UND BRÜCKEN
Die Gruppenausstellung Dejima. Konzepte von Ein- und Ausschluss zeigt verschiedene Werke von jungen internationalen Künstler/innen. Über unterschiedliche Medien wie Zeichnungen, Fotografien, Installationen bis hin zu Videoarbeiten laden die Kunstwerke dazu ein, sich mit Vorstellungen von Zugehörigkeit und mit gebauten und gedanklichen Grenzen auseinanderzusetzen.
Im Workshop wollen wir uns gemeinsam mit Fragen rund um das Thema Gemeinschaft beschäftigen. Was haben Freiheit und Grenzen mit Gemeinschaft zu tun? Sind Gemeinschaften wie Inseln? Und welche Grenzen und Brücken gibt es dazwischen? Zunächst werden wir schauen, wie die Künstler/innen sich diesen Fragen annähern und dann gemeinsam eigene Ideen und Gedanken entwickeln. Dabei wollen wir mit einem neugierigen Blick (noch) unbekannte Dinge entdecken, Grenzen überschreiten und Brücken bauen. Natürlich werden wir uns auch selbst daran versuchen, kreativ zu werden und ein Objekt oder Bild zu gestalten.
Montag, 31. Juli: 11-15 Uhr (Anmeldung bis zum 24.07.)
Für Kinder ab 7 Jahren, Teilnahmegebühr: 15,- Euro
Anmeldung per Tel.: 0421 500897 oder E-Mail: office@gak-bremen.de
Nähere Infos unter: www.gak-bremen.de/de/veranstaltungen/kinder
Dejima. Konzepte von Ein- und Ausschluss
In Zeiten, die sich zwischen weltbürgerlicher Utopie und wieder aufkeimenden nationalistischen Ideologien verorten und in denen Ausschluss und Abschottung zunehmend zu positiv besetzten Schlagworten innerhalb populistischer Rhetoriken werden, untersucht die internationale Gruppenausstellung Dejima. Konzepte von Ein- und Ausschluss derartige Mechanismen. Sie versammelt Arbeiten einer jüngeren Künstler/innengeneration, die sich mit mentalen und territorialen Grenzziehungen befassen und für einen gesellschaftlichen Umgang plädieren, der nicht von Angst vor dem Fremden bestimmt wird, sondern ein Verständnis füreinander und die Dinge einschließt, die uns (noch) unbekannt sein mögen.
Die Präsentation wird von einem ausführlichen Rahmenprogramm begleitet, das zum einen die künstlerischen Positionen in Filmabenden, Führungen, Künstler/innengesprächen, Konzerten, Koch- oder Kinderworkshops vertieft, als auch die angerissenen Themen in Vorträgen und Projekten mit Geflüchteten fortführt.