15.11.2024 – 15.02.2025
Vernissage: 15.11.2024, 19 Uhr
Finissage: 15.02.2025, 15 Uhr
Künstler*innen: The Berg, Marco Fusinato, Kira Keune, Luise Marchand, Rosanna Marie Pondorf, Anna Raczynska, Renen / g.i.i.c.s:, Alexander Scharf, Lazar Stojić, Joseph Maurus Wandinger
Kurator*innen: Rebekka Kronsteiner, Kalas Liebfried
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MONEY talks, so shut the fuck up and listen. Diese Zeile aus Domo Genesis’ Track Power Ballad trifft den Kern unserer angestrebten Auseinandersetzung: das unausgesprochene Verhältnis zwischen Geld und Macht, die feine Grenze zwischen Schweigen und Bekenntnis, die unsere Realität prägt. In einem System, das sich auf die althergebrachte Maxime »Über Geld spricht man nicht« stützt, kann nur etwas verändert werden, wenn dieses Schweigen durchbrochen und die unausweichliche Wechselwirkung zwischen Kapital und Kultur – ideell und materiell – seziert wird.
Vor diesem Hintergrund entsteht die künstlerisch- kuratorische Allianz zwischen NEBYULA, München, und der Galerie Mitte, Bremen: eine Zusammenarbeit, die sowohl geographische als auch wirtschaftliche Gegensätze aufzeigt. Während Bayern das derzeit wirtschaftlich stärkste Bundes land Deutschlands ist, steht Bremen am anderen Ende des Spektrums. Doch in dieser Divergenz zeigen sich, die Kunst betreffend, überraschend ähnliche systematische Herausforderungen: prekäre Arbeitsverhältnisse, unzureichende Finanzierung und ein oft unerreichbarer institutioneller Anschluss für Kunst- und Kulturschaffende. Die Kurator:innen dieses Projekts Rebekka Kronsteiner und Kalas Liebfried sind selbst Künstler:innen, die sich mit der Schaffung von Kunsträumen und Off-Spaces sowie der Aushandlung und Umstrukturierung sozialer, ökonomischer und kultureller Bedingungen befassen.
ZUCKER ist eine Plattform, die explizit auf Themen der Wertschöpfung, Konsumismus und Klassismus aus gerichtet ist – Komplexe, die im Betriebssystem Kunst allgegenwärtig, aber oft tabuisiert sind. Die zehn involvierten Künstler:innen nähern sich diesen Fragen durch ihre Praxis und ihren Hintergrund als Kulturarbeiter:innen an. Die Auseinandersetzungen umfassen Themen wie Infrastruktur und Institutionskritik (Renen/g.i.i.c.s.), Glücks spiel und Selbstermächtigung (Kira Keune), die Im/Materialität von Wertschöpfungen (Rosanna Marie Pondorf), Systeme der Teilhabe, Schuld und Ressourcenverwendung (Joseph Maurus Wandinger), das ambivalente Verhältnis zwischen Konsument:innen und Kunstinstitutionen (The Berg). Zucker als Lockmittel in VR-Welten (Alexander Scharf), Anarchismus und Publikation (Marco Fusinato), die verstörenden, entfremdeten Qualitäten des Geldes (Luise Marchand), Statussymbole als Artefakte der Post moderne (Lazar Stojić) und das Verhältnis zwischen Euro und Ernte (Anna Raczynska).
ZUCKER ist eine Metapher. Einerseits ein Konsummittel, das kurzfristige Energie liefert, andererseits ein Verweis auf den Rohstoff als Währung und auf die problematische Vergangenheit Europas, insbesondere der Hansestädte im Kolonialhandel – ein Symbol für die Verflechtung von ökonomischer Macht und kulturellem Kapital. In diesem Sinne werden die Inputs und Outputs der Szenen beider Städte, inklusive thematisch dazu kuratierter Werke, zu einer Allianz für die drängenden Fragen unserer Zeit: ein Raum, der nicht nur zur Reflexion auffordert, sondern zur Diskussion einlädt und zum Handeln aufruft.
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Öffnungszeiten: Do-So /15-18 Uhr und nach Vereinbarung
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