Eröffnung: Freitag, 8. Juli 2022, 19 Uhr
Mit Simon Blanck, Kasia Fudakowski, Ethan Hayes-Chute, Dafna Maimon, Olav Westphalen, u.a.
Museen, Ausstellungen und kulturelle Bildung in Bremen
Soft Opening: Samstag, 5. Februar, 15 – 19 Uhr
Jimmy Robert (* 1975, Guadeloupe, Frankreich) produziert Papierarbeiten, Fotografien, Collagen, Skulpturen, Videos und Künstlerbücher. Seine künstlerische Praxis erforscht die Berührungspunkte zwischen Körper und Material sowie die Repräsentationen und materiellen Bedingungen von Körpern.
In der Präsentation im Künstlerhaus Bremen geht der Künstler der Frage nach, wie seine Performancearbeiten abseits von Wiederaufführungen in Ausstellungen weiter gezeigt werden können. Wie kann man sich einer Performancearbeit neu nähern, ohne sie aufzuführen? In diesem Zusammenhang legt die Ausstellung einen besonderen Schwerpunkt auf den Klang und versammelt Videos, Papierarbeiten sowie skulpturale Elemente und Sound, die im Rahmen seiner Performances entstanden sind.
Nach der Ausstellung erscheint eine Künstlerschallplatte mit Sounds aus Roberts Performances in Kollaboration mit dem Kölner Label Apparent Extent.
In Kooperation mit einem Seminar des Instituts für Kunst im Kontext der Universität der Künste Berlin haben Studierende des Masterstudiengangs die klanglichen Aspekte in Roberts Performances untersucht und Texte dazu verfasst. Diese Texte stehen in der Ausstellung und online zur Verfügung. Geleitet wurde das Seminar von Julia Grosse und Yvette Mutumba.
Kuratiert von Nadja Quante
Jimmy Robert, Descendances Du Nu (Stair 1), 2016
Photo: O.H. Dancy (Centre d’art contemporain – la synagogue de Delme, France)
Unter dem Titel Methods for the Study of What Is Not There präsentiert Irina Gheorghe (* 1981 in Târgoviște, RO, lebt in Berlin) eine Performance und eine Installation aus Fotografien, farbigen Paneelen, einer Soundarbeit und Klebebandzeichnungen. Die formal strengen, aus rechteckigen Farbflächen zusammengesetzten Zeichnungen sind Studien zu der Performance Preliminary Remarks for the Study of What Is Not There, die Gheorghe zur Ausstellungseröffnung aufführt. Sie stellen Partituren dar für Choreografien, in denen Gheorghe mittels Sprache und Gesten eine imaginäre Landkarte von nicht-greifbaren Präsenzen im Raum entfaltet. Hinter farblich codierten Arrangements verbergen sich verschiedene Kategorisierungen nicht-wahrnehmbarer Entitäten, die sich zu einer Kartografie zusammenfügen. Elemente früherer Partituren überlagern sich in der Installation und erzeugen eine eigenwillige Zeitlichkeit, die die Gegenwart verzerrt. Fotografien zeigen die Künstlerin bei der Ausführung von Gesten, die sie in ihrer Performance anwendet. Der fragmentarische Charakter der Serien lassen ein unentzifferbares Gestenvokabular aufscheinen. Ähnlich wie der Text in der Performance und Audioarbeit erzeugen sie eine Atmosphäre von Absurdität und Entfremdung, in der das angewandte Zeichensystem als arbiträres System entlarvt wird. In der Performance verbindet Gheorghe mittels Körpersprache und Stimme den vorhandenen Raum mit einer anderen Dimension unsichtbarer Existenzen. Sie oszilliert zwischen Skript und Improvisation und bezieht sowohl die räumliche Situation als auch das Publikum mit ein.
/English version/
In small field entwirft Aleana Egan (*1979, Dublin, Irland) ein Setting aus abstrakten Skulpturen, die sich zu vielschichtigen Konstellationen zusammenfügen – Materialien wie Metalle, Holz, Pigmente und Stoffe verweisen auf ihre eigenen Eigenschaften und bleiben dennoch unkonkret: In ihrer Unbestimmtheit lösen die Objekte vielmehr immaterielle Momente aus – Ideen, Gedanken, Gefühle, Stimmungen, Energien und Beziehungen sowohl zueinander als auch zwischenmenschlich, die sich in Formen manifestieren und das Innere nach außen kehren. Latente Anspielungen werden in bildhauerische Gesten übersetzt sichtbar und rücken das Prozesshafte ins Zentrum.
Die Ausstellungssituation ist ein Feld, das sich öffnet und in Bewegung bleibt. small field wird über die gesamte Laufzeit von Beiträgen in Form von Postern begleitet und eröffnet so zusätzlich ein dialogisches Feld. Die Reihe Affiche greift das Tentative in den Skulpturen auf und erweitert den physischen Ausstellungsraum, indem sie sich in den öffentlichen Raum ausdehnt.
Affiche mit Posterbeiträgen von Mihaela Chiriac, Sofia Duchovny, Hella Gerlach, Manuela Leinhoß, Vera Palme, Kirsten Pieroth und.
Zu der Ausstellung erscheint eine Publikation beim Bierke Verlag.
Kuratiert von Melissa Canbaz
Ein Besuch der Ausstellung ist derzeit nur mit vorheriger Terminbuchung möglich. Bitte teilen Sie uns Ihren Wunschtermin sowie die Personenanzahl unter galerie@kuenstlerhausbremen.de oder +49 (0) 421 508 598 mit. Besuche sind im Rahmen der regulären Öffnungszeiten möglich.
/English version/
In small field Aleana Egan (*1979, Dublin, Ireland) creates a setting of abstract sculptures that are assembled in multilayered constellations. Materials such as metal, wood, pigment, and fabric refer to their own properties, while also remaining indeterminate: In this ambiguity, the objects evoke immaterial moments—ideas, thoughts, feelings, moods, energies, and relationships both towards each other as well as interpersonal. Manifested in form, the internal is turned outwards. Translated into sculptural gestures, latent allusions are made visible, and the processual shifts into focus.
The exhibition situation is a field once opened, remains in motion. Throughout its entire duration small field is accompanied by contributions in the form of posters, thus initiating an additional field of dialogue. The Affiche series addresses the sculptures’ tentativeness
and expands the physical exhibition space by extending it into public space.
Affiche features poster contributions by Mihaela Chiriac, Sofia Duchovny, Hella Gerlach, Manuela Leinhoß, Vera Palme, Kirsten Pieroth, and Nora Schultz.
The exhibition will be accompanied by a publication published by Bierke.
Curated by Melissa Canbaz
Visiting the exhibition is currently only possible by booking an appointment in advance. Please let us know your preferred date and the number of visitors via galerie@kuenstlerhausbremen.de or +49 (0) 421 508 598. Visits are possible during regular opening hours.
20 Uhr Buchpräsentation von Korpys/Löffler/Schmal: Geist
21 Uhr Vortrag von Cecilia Novero: To Look at Art with a Dog’s Nose. Learning to Distill the Materiality of (Invisible) Ghosts…
Korpys/Löffler/Schmal präsentieren ihr neu erscheinendes Künstlerbuch Geist, welches sich ihren Destillierungsaktionen widmet, die sie seit 2002 an unterschiedlichen Orten durchgeführt haben. So destillierten sie im Rahmen der gleichnamigen Ausstellung, die 2012 im Künstlerhaus Bremen stattfand, nicht nur einen Teil der Galeriewand, sondern auch die Ausdünstungen der Gäste der Vernissage.
Ausgehend von Korpys/Löffler/Schmals Destillierungsaktionen, fokussiert der Vortrag von Cecilia Novero künstlerische Experimente im Kontext der (Neo)Avantgarde. Anhand diverser Beispiele skizziert Novero die Verwendung von Gerüchen und wie diese Materialität vermitteln und dessen Abwesenheit oder Unsichtbarkeit verschärfen. Sie geht dabei auf Prozesse wie Destillation, Verdampfung und den Geruchssinn von Hunden ein.
/English version/
8 pm Book Launch: Korpys/Löffler/Schmal: Geist
9 pm Lecture by Cecilia Novero: To Look at Art with a Dog’s Nose. Learning to distill the materiality of (invisible) Ghosts….
Korpys/Löffler/Schmal present their newly published artist book Geist, which is dedicated to their distillation actions they have carried out at various locations since 2002. For example, as part of their exhibition Geist at the Künstlerhaus Bremen. Here, they have distilled not only parts of the gallery wall, but also the exhalations of the guests at the opening.
Based on Korpys/Löffler/Schmal’s distillation actions, Cecilia Novero’s lecture focuses on artistic experiments in the context of the (neo)avant-garde. Using diverse examples, Novero outlines the use of smell and how they convey materiality and exacerbate its absence or invisibility. She addresses processes such as distillation, evaporation, and the sense of smell of dogs.
Adresse / Address: Am Deich 68, 28199 Bremen
Tel / Fon: +49 (0)421 5980 412
Email: galerie@kuenstlerhausbremen.de
Seit 1992 ist das KH Künstler:innenhaus Bremen ein lebendiger Ort der Produktion, Präsentation und Förderung von Kunst und Kultur. Der gemeinnützige Verein umfasst siebzehn Ateliers für bildende Künstler:innen, eine Galerie, zwei Gastateliers, eine Druck- und eine Holzwerkstatt, Studios und Büros der Kreativ-Szene, die Künstler:innenverbände BBK und GEDOK sowie ein Restaurant unter einem Dach. Ziel ist die Förderung und Diskussion aktueller, junger Kunst sowie die Vernetzung der Bremer Künstler:innen mit einer internationalen Szene.
In der bei freiem Eintritt öffentlich zugänglichen Galerie präsentiert das KH Künstler:innenhaus Bremen ein international ausgerichtetes Programm von vier bis fünf Ausstellungen zeitgenössischer Kunst pro Jahr, die von Rahmenveranstaltungen in Form von Künstler:innengesprächen, Vorträgen, Performances, Konzerten und Filmscreenings begleitet werden. Zusätzlich gibt es jedes Jahr Veranstaltungen wie die Offenen Ateliers, die den Besucher:innen Einblicke in die Ateliers und Werkstätten des Hauses bieten. Die Ateliers werden jeweils für fünf Jahre von einer Fachjury an Bremer Künstler:innen vergeben.
/English version/
Since 1992, the KH Künstler:innenhaus Bremen has been a lively place for the production, presentation and promotion of contemporary art and culture. The non-profit association consists of seventeen studios for visual artists, a gallery, two guest studios, a woodworking and a printing workshop, studios and offices of the creative scene, the artists‘ associations BBK and GEDOK as well as a restaurant under one roof. The goal is the promotion and discussion of current, emerging art as well as the networking of Bremen artists with an international scene.
The gallery, which is open to the public with free admission, shows an internationally oriented program of four to five exhibitions of contemporary art per year, which are accompanied by events in form of artist talks, lectures, performances, concerts and film screenings. In addition, there are events such as open studios, which offer visitors insights into the studios and workshops on site. The studios are awarded by a jury of experts to artists from Bremen for a period of five years.