Unter dem Titel „Remix“ präsentiert die Kunsthalle Bremen seit 2020 die Sammlung grundlegend neu. Durch mutige Wandfarben, eine aufwendige Installation und ein völlig neues Arrangement der Werke bieten sich überraschende neue ästhetische Erfahrungen. Überraschende Funde aus dem Depot begegnen altbekannten Meisterwerken. Was lange in separaten Sälen gezeigt wurde, trifft nun aufeinander: Deutsche und französische Kunst starten einen kreativen Dialog. Die Kunst nach 1945 hat eine deutlich größere Präsenz.
Vor dem Hintergrund der internationalen Kunstgeschichte wird die außergewöhnliche Tradition des Kunstvereins in Bremen und seiner zahlreichen bürgerlichen Unterstützerinnen und Unterstützer sichtbar. So verknüpft die neue Präsentation eine regionale Perspektive mit dem globalen Geschehen und schlägt dabei den Bogen vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Dies zeigt sich in programmatischen Räumen zu globalem Handel, Klimawandel und dem Kampf um den Glauben – Themen, die die Menschen seit Jahrhunderten bewegen. Die Kunstwerke spiegeln ihre ungebrochene Aktualität. Umfassende Vermittlungstexte zu sämtlichen Werken liefern Informationen, die teilweise aktuell recherchiert wurden. Einzelne Werke waren seit Jahrzehnten nicht mehr zu sehen. Hinzu kommen aktuelle Ankäufe, Schenkungen und Dauerleihgaben, die nun erstmals präsentiert werden.
Geburtstagsgäste. Monet bis van Gogh
Mit Meisterwerken der französischen Malerei feiert die Ausstellung „Geburtstagsgäste“ das 200. Jubiläum des Kunstvereins in Bremen. Im Mittelpunkt steht eine besonders glanzvolle Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als Direktor Gustav Pauli die Kunsthalle zu einem führenden Museum moderner Kunst in Deutschland machte. Unterstützt wurde er von bedeutenden Bremer Sammlern, die nun erstmals gewürdigt werden.
Die Jubiläumsausstellung feiert die besondere Bedeutung Bremens und Deutschlands bei der Durchsetzung der französischen Kunst. Herausragende Leihgaben von Courbet über Rodin bis zu Monet bis van Gogh vermitteln ein Panorama der französischen Moderne in Deutschland vor dem Ersten Weltkrieg. Zugleich soll es ein Fest der Farbe und des Lichts in der Malerei sein!
Nackt! Aktdarstellungen im Wandel
Der nackte Körper erlebt eine mediale Dauerpräsenz – da macht die bildende Kunst keine Ausnahme. Anders, als in den Alltagsmedien, spielt jedoch die erotische Komponente hier nicht immer die Hauptrolle. Es ist faszinierend, wie sich das Bild des nackten Menschen und die Motivation, ihn zu zeigen, durch die Jahrhunderte verändert haben – von Adriaen Isenbrandts Adam und Eva im Paradies über die klassischen, wie hingegossen wirkenden Akte von Lucas Cranach, Lovis Corinth und Ernst Ludwig Kirchner bis hin zu Wolfgang Tillmans kontroverser Fotografie Corinne on Gloucester Place.
(Hinweis: Ansprache, Bildauswahl und Methodik sind je nach Altersgruppe gewählt)
Zeit in der Kunst
Die komplette Schöpfungsgeschichte in einem Bild, eine Blume als Symbol für die Lebensalter, ein Weitsprung in 12 Einzelbildern, ovale Öffnungen, die mit einem Blick alle Zeitzonen überwinden lassen: Für Künstler aller Epochen waren und sind Zeitphänomene, Zeiterleben und Zeitwahrnehmung ein zentrales Thema. Die Führung Zeit in der Kunst verrät die unterschiedlichen künstlerischen Ansätze, Zeit mit den Sinnen greifbar zu machen: Seien es Schilderungen konkreter Zeitabläufe, seien es Allegorien und Symbole oder sei es die Ästhetisierung echtzeitlicher Phänomene.
(Hinweis: Ansprache, Bildauswahl und Methodik sind je nach Altersgruppe gewählt)
Kinderleben in der Kunst – Kinderbilder aus 600 Jahren
Kinder in der Schule, Kinder zuhause im Garten, Kinder, die schreien, spielen oder pinkeln – das gibt es auch in der Kunst zu sehen. Doch wie anders sind ihre Umgebungen, wie fremdartig sind die Kleider und Frisuren – und womit spielen die Kinder da eigentlich? Die Führung Kinderleben in der Kunst zeigt in spielerischer Form kultur- und gesellschaftsgeschichtliche Zusammenhänge auf und erklärt, welche Rolle Kinder in mythologischen, allegorischen und religiösen Darstellungen spielen.
(Hinweis: Ansprache, Bildauswahl und Methodik sind je nach Altersgruppe gewählt)
Ich, ich, ich – Selbstbildnisse
Paula Modersohn-Becker vor blauen Schwertlilien, Albrecht Dürer mit dem gelben Kreis auf dem Bauch, Max Beckmann und das Saxophon, Cindy Sherman als altertümliche Edelfrau… warum stellen sich Künstler selbst dar? Ihre Motivation ist so vielfältig wie die Methoden und Ergebnisse. Die Führung vermittelt jedoch nicht nur Kenntnisse über große Künstler und die Geheimnisse hinter ihren Selbstbildnissen. Sie bietet den Heranwachsenden auch Gelegenheit zur Selbstreflexion: Wie stelle ich mich dar? Wie sehen mich die Anderen? Und (vor allen Dingen…): Wie will ich von den Anderen gesehen werden?
(Hinweis: Ansprache, Bildauswahl und Methodik sind je nach Altersgruppe gewählt)