Briefe, Einladungen, Faxe und Postkarten von Künstlerinnen und Künstlern sind oft selbst Kunstwerke. John Cage verwandelt seine Mitteilung in ein Mesostichon, wobei die mittleren Buchstaben des Textes untereinander gelesen eine eigene auf den Empfänger bezogene Versform darstellen. Andrzej Dudek-Dürer nutzt seine grafischen Arbeiten gleichzeitig für seine Korrespondenz. Robert Rehfeldt schreibt und zeichnet Briefe, die er als Kunstbriefe vervielfältigt und dann wieder mit individuellen Grüßen und Stempelabdrücken versieht. Takako Saito gestaltet ihre Ausstellungseinladungen selbst in Form von kleinen Objekten und versieht diese mit persönlichen Nachrichten. Eine Auswahl von Künstlerpost weiterer Autoren ergänzt die Präsentation. Eine Ausstellung des Zentrums für Künstlerpublikationen
Freier Eintritt für Schulklassen: Proof of Life /Lebenszeichen
Die Weserburg lädt Schulen ein, die Ausstellung Proof of Life kostenlos zu besuchen. Das Angebot wird durch die Waldemar-Koch-Stiftung ermöglicht. Eine Anmeldung ist erforderlich. Für Schulklassen aller Altersstufen wurden spezielle Führungen konzipiert – auf Anfrage mit Themenschwerpunkten (mit und ohne Praxisanteil):
Das Alte im Neuen – Zitate in der Kunst
Schönheit & Schrecken
Architektur im Bild – Ideen hinter den Bauten
Die Führungen können kostenpflichtig gebucht werden (Gruppenpreis Schüler): 40 Euro. Dauer: 60 Minuten. 60 Euro. Dauer: 90 Minuten mit Praxisanteil oder als dialogische Führung.
Annahme erwünscht! Die Idee einer offenen Gesellschaft: Künstlerische Netzwerke im Kontext des Archivs Kees Francke
Eine Kabinettausstellung des Zentrums für Künstlerpublikationen in der Reihe „Auf der Galerie“
Der Philosoph Karl Popper fordert 1945 eine offene Gesellschaft, „in der man frei atmen kann, frei denken kann, in der ein jeder Mensch seinen Wert hat, und, in der die Gesellschaft keine überflüssigen Zwänge über die Menschen ausübt.“ In den 1960 und 1970er Jahren begann eine neue Generation von Künstlerinnen und Künstlern Kunstwerke u.a. in Form von Künstlerbüchern, Zeitschriften, Zeitungen, kleinen vervielfältigten Objekten, Postkarten, grafischen Plakaten und Audio-Kassetten zu schaffen und zu vervielfältigen. Diese wurden zu kleinen Preisen verkauft oder international mit Künstlerkolleg/innen über alle politischen Grenzen von Osteuropa bis Lateinamerika getauscht. Über die Post bildete sich so ein internationales Netzwerk, über das Künstler/innen der Zensur ihrer Werke entgehen konnten. Es entstand die sogenannte Mail Art. Jeder konnte sich beteiligen, niemand wurde ausgeschlossen, es gab keine Jurys und keine Zensur. Gesellschaftliche Visionen im Sinne Karl Poppers manifestierten sich in der Enthierarchisierung und Demokratisierung der Kunst. Zu sehen sind Arbeiten aus dem Archiv des niederländischen Künstlers Kees Francke, der in diesem Jahr 65 Jahre alt geworden wäre, ergänzt werden sie durch Werke aus anderen Archiven, um so die künstlerische Vernetzung darzustellen.
Künstlerräume
Die Weserburg präsentiert in einer spannungsreichen Abfolge zum fünften Mal neue Künstlerräume. Selbstbewusst stellen die Künstlerinnen und Künstler ihre Werke und Konzepte zur Debatte. Die Ausstellung gibt damit einen Einblick in die Vielfalt und Qualität künstlerischer Produktion heute, welche sich eindrucksvoll in den Sammlungen der Weserburg abbilden. Gerade in den dabei zu Tage tretenden Unterschieden, Widersprüchen und Entgegnungen reagieren die Künstlerräume der Weserburg auf die Komplexität heutiger Welterfahrung. Mehrere ausgewählte Räume sind von den Künstlerinnen und Künstlern speziell für diese Ausstellung eingerichtet worden.
Junge Sammlungen 04. The Vague Space. Sammlung Christian Kaspar Schwarm
Christian Kaspar Schwarm ist Strategieberater und Mitbegründer der Online Plattform Independent Collectors. Seine sich gegenwärtig stetig weiter und neu konturierende Sammlung umfasst vor allem internationale junge Kunst von Querdenkern. Liest man die Namen der Künstlerinnen und Künstler, die bislang Eingang in die Sammlung des Wahlberliners gefunden haben, findet man medienübergreifende Positionen mit einem hohen politischen und intellektuellen Anspruch. Zugleich gibt es ganze Räume umfassende, überaus sinnliche Installationen und Videoarbeiten.
Mit „The Vague Space“ präsentiert die Weserburg die Sammlung Christian Kaspar Schwarm erstmals in einem musealen Rahmen und macht sie damit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Ausgestellt werden insgesamt 50 Arbeiten von 18 Künstlerinnen und Künstlern. Darunter finden sich so bekannte Namen wie Fiona Banner, Jonathan Monk, Peter Piller und Slavs and Tatars.
Kapier Papier! Eine Reise durch die Welt des Papiers. Mitmachausstellung
Der Verein kek-Kindermuseum für Bremen präsentiert in Kooperation mit der Weserburg। Museum für moderne Kunst nach 6 Jahren erneut seine Mitmachausstellung „Kapier Papier“. Diese Ausstellung beschäftigt sich einerseits mit der Geschichte und Herstellung des Papiers und andererseits mit den vielseitigen Aspekten von Papier als Kulturträger. Papier nimmt in der Kulturgeschichte der letzten 2000 Jahre einen wichtigen und sich immer weiter entwickelnden Raum ein. Unsere Ausstellung setzt mit den Vorläufern des Papiers ein. Die Besucher lernen mögliche Rohstoffe der Papierherstellung kennen und können ihr eigenes Papier schöpfen. Sie begeben sich auf eine Reise zu den vielfältigen Papieren im Alltag und erleben auf einem Rundgang die verschiedenen Sparten in der Kunst: Die Besucher begegnen dem fragilen Werkstoff und Wertstoff im Modesalon, auf verschiedenen Miniaturtheaterbühnen, im Tonstudio und an der Papierkunstbaustelle.