Die Ausstellung des Zentrums für Künstlerpublilationen vermittelt erstmals einen Überblick über die aktuelle Entwicklung und Verbreitung des Künstlerbuches und zeigt die Vielfältigkeit dieses Genres auf. Zu sehen sind Künstlerbücher, die in den letzten fünf Jahren international entstanden sind. Über einen Call for Artists‘ Books hat das Zentrum für Künstlerpublikationen Anfang dieses Jahres Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt eingeladen, sich mit einem Werk an der Ausstellung zum internationalen Künstlerbuch zu beteiligen. Insgesamt nehmen nun über 400 Künstlerinnen und Künstler mit ihren Werken teil. Die Ausstellung zeigt dabei Künstlerbücher aus Ländern aller Kontinente mit ihren Unterschieden und Gemeinsamkeiten, Charakteristiken, Themen und Motiven, und gibt so einen repräsentativen Eindruck vom Status Quo des Künstlerbuches. Die eingereichten Werke stammen aus ganz Europa, aus Südafrika, USA, Kanada, Brasilien, Chile, Japan und Australien. Unter dem Motto Künstlerbücher für Alles – Artists‘ Books for Everything – Livre d’artiste pour tout versammelt die Ausstellung Werke aus über 30 Ländern und zeigt die Bedeutung und den Stellenwert des Künstlerbuches in der aktuellen Kunst auf.
OH WOW. Meisterschülerausstellung der Hochschule für Künste Bremen
Kunst, die staunen macht, die erfindungsreich und überraschend neu ist – OH WOW, der Titel der Meisterschülerausstellung hinterfragt mit einem unverkennbar ironischen Unterton Erwartungen und Ansprüche, die bis heute an Kunst herangetragen werden. Originalität, Individualität und Expressivität sind in der Tat noch immer kursierende Kriterien für ein gelungenes Werk, doch die Möglichkeiten und Aufgaben ästhetischer Praxis gehen weit darüber hinaus, ja sie führen diese Vorstellungen bisweilen und zu Recht ad absurdum. Kunst, die sich auf der Höhe internationaler Debatten bewegt, entsteht in einem Geflecht aus Bezugnahmen und Weiterentwicklungen, bedeutet kritische Entgegnung und Verwerfung. Die große Gemeinschaftsausstellung, mit der sich zum Abschluss ihres Studiums 17 Meisterschülerinnen und Meisterschüler des Studiengangs Freie Kunst der Hochschule für Künste Bremen verabschieden, ist dafür beispielhaft – zeigt sie doch die Vielfalt künstlerischer Strategien heute.
Dreamaholic – Kunst aus Finnland. Miettinen Collection
Faszination Finnland – mit der Ausstellung Dreamaholic gibt die Weserburg erstmals einen Einblick in die aktuelle finnische Kunstszene. Die Werke stammen aus der in Berlin und Helsinki beheimateten Miettinen Collection. Neben etablierten Künstlerinnen und Künstlern wie Eija-Liisa Ahtila, Jiri Geller und Robert Lucander werden vor allem junge, vielfach noch zu entdeckende Positionen vorgestellt. Sie spiegeln die lebendige Vielfalt der finnischen Gegenwartskunst und machen augenfällig, wie eigenständig sie sich mit den internationalen Strömungen und Kunstdebatten auseinandersetzen. Ein Schwerpunkt innerhalb der Ausstellung ist neben Skulptur und Fotografie die Malerei. Die Weiterentwicklung konstruktiver und minimalistischer Konzepte ist ebenso vertreten wie die Wiederaufnahme und Fortführung gegenständlicher Bildformen der Pop Art und der Postmoderne. Die Spannbreite der gewählten Ausdrucksformen reicht von poetischen Bilderfindungen bis hin zu den homoerotischen Darstellungen von Tom of Finland.
Proof of Life / Lebenszeichen. Werke aus einer Privatsammlung
Der Turmbau zu Babel als Massaker. Der Künstler als toter Revolutionär. Ein Gotisches Fenster aus Schmetterlingsflügeln – Proof of Life vereinigt über 100 Gemälde, Skulpturen und Fotoarbeiten, die auf sinnliche und zugleich sinnstiftende Weise existentiellen Fragestellungen nachgehen. Ihre ästhetische Wucht zieht die Betrachter wie von selbst in den Bann. Das, was sie zeigen, knüpft an eine zum Teil weit zurückreichende Tradition wirkmächtiger Bilder an. Sie zitieren, verführen, irritieren, provozieren und thematisieren zugleich moralische Wertvorstellungen. Dazu gehört die Aufforderung, das Gesehene nicht nur historisch zu verorten, sondern auch ganz konkret auf die Gegenwart zu beziehen. Die Werke stammen aus einer in dieser Form noch nicht öffentlich gezeigten Privatsammlung. Proof of Life präsentiert eine präzise Auswahl mit zum Teil raumgreifenden, überaus eindrucksvollen Werken internationaler Kunststars wie Louise Bourgeois, Jake & Dinos Chapman, Anton Corbijn, Tracey Emin, Damien Hirst oder Daniel Richter.
Weserburg Museum für moderne Kunst
Inmitten der Weser auf der Teerhofinsel liegt die Weserburg, Bremens Haus für internationale Kunst der Gegenwart. Wechselnde Einzel- und thematische Gruppenausstellungen sowie eine langfristig angelegte Sammlungspräsentation ermöglichen lebendige Auseinandersetzungen mit dem Kunstschaffen von den 1960er Jahren bis heute. Das Domizil des Museums, die vier backsteinernen Speicherhäuser auf dem Teerhof, in dem bis in die 1980er Jahre hinein die Bremer Kaffeerösterei Schilling residierte, machen die Weserburg zu einem der außergewöhnlichsten Kunstorte Deutschlands.
Internationale Ausrichtung und regionale Verankerung
Die Weserburg Museum für moderne Kunst bietet in vielfältigen Ausstellungen, Veranstaltungen, Vermittlungsformaten einen Einblick in die internationale Kunst. Ein Schwerpunkt liegt auf hochqualitativen Positionen des Fluxus und Nouveau Réalisme, der Sound, Conceptual und Minimal Art – Bewegungen, die im Dialog mit der Kunst des 21. Jahrhunderts das Programm prägen. Neben ihrer dezidiert internationalen Ausrichtung fühlt sich die Weserburg Museum für moderne Kunst auch den herausragenden regionalen Positionen und der Nachwuchsförderung verpflichtet.
Das Zentrum für Künstlerpublikationen
Die Weserburg Museum für moderne Kunst verfügt über einen in Europa einzigartigen Bestand von Künstlerpublikationen und Schriftgut. Das Zentrum für Künstlerpublikationen fungiert als Archiv, Forschungsinstitut und Ausstellungsort gleichermaßen. Die zahlreichen Archive, Nachlässe, Fonds und Sammlungen arbeiten mit weit über 300.000 publizierten, vervielfältigten und veröffentlichten Kunstwerken aus aller Welt – von der Briefmarke über Bücher, Schriftwechsel, Filme, Videos und Schallplatten bis hin zur Multimedia-Edition.
Zusammen mit der Gesellschaft für aktuelle Kunst (GAK), die ebenfalls in Räumen der Weserburg untergebracht ist, und dem Künstlerhaus Bremen gegenüber an der kleinen Weser gelegen, bildet die Weserburg auf der Teerhofinsel Bremens ein Zentrum für die moderne und zeitgenössische Kunst.
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