Die Weserburg präsentiert in einer spannungsreichen Abfolge zum fünften Mal neue Künstlerräume. Selbstbewusst stellen die Künstlerinnen und Künstler ihre Werke und Konzepte zur Debatte. Die Ausstellung gibt damit einen Einblick in die Vielfalt und Qualität künstlerischer Produktion heute, welche sich eindrucksvoll in den Sammlungen der Weserburg abbilden. Gerade in den dabei zu Tage tretenden Unterschieden, Widersprüchen und Entgegnungen reagieren die Künstlerräume der Weserburg auf die Komplexität heutiger Welterfahrung. Mehrere ausgewählte Räume sind von den Künstlerinnen und Künstlern speziell für diese Ausstellung eingerichtet worden.
Junge Sammlungen 04. The Vague Space. Sammlung Christian Kaspar Schwarm
Christian Kaspar Schwarm ist Strategieberater und Mitbegründer der Online Plattform Independent Collectors. Seine sich gegenwärtig stetig weiter und neu konturierende Sammlung umfasst vor allem internationale junge Kunst von Querdenkern. Liest man die Namen der Künstlerinnen und Künstler, die bislang Eingang in die Sammlung des Wahlberliners gefunden haben, findet man medienübergreifende Positionen mit einem hohen politischen und intellektuellen Anspruch. Zugleich gibt es ganze Räume umfassende, überaus sinnliche Installationen und Videoarbeiten.
Mit „The Vague Space“ präsentiert die Weserburg die Sammlung Christian Kaspar Schwarm erstmals in einem musealen Rahmen und macht sie damit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Ausgestellt werden insgesamt 50 Arbeiten von 18 Künstlerinnen und Künstlern. Darunter finden sich so bekannte Namen wie Fiona Banner, Jonathan Monk, Peter Piller und Slavs and Tatars.
Kapier Papier! Eine Reise durch die Welt des Papiers. Mitmachausstellung
Der Verein kek-Kindermuseum für Bremen präsentiert in Kooperation mit der Weserburg। Museum für moderne Kunst nach 6 Jahren erneut seine Mitmachausstellung „Kapier Papier“. Diese Ausstellung beschäftigt sich einerseits mit der Geschichte und Herstellung des Papiers und andererseits mit den vielseitigen Aspekten von Papier als Kulturträger. Papier nimmt in der Kulturgeschichte der letzten 2000 Jahre einen wichtigen und sich immer weiter entwickelnden Raum ein. Unsere Ausstellung setzt mit den Vorläufern des Papiers ein. Die Besucher lernen mögliche Rohstoffe der Papierherstellung kennen und können ihr eigenes Papier schöpfen. Sie begeben sich auf eine Reise zu den vielfältigen Papieren im Alltag und erleben auf einem Rundgang die verschiedenen Sparten in der Kunst: Die Besucher begegnen dem fragilen Werkstoff und Wertstoff im Modesalon, auf verschiedenen Miniaturtheaterbühnen, im Tonstudio und an der Papierkunstbaustelle.
Künstlerbücher für Alles. Artists‘ Books for Everything
Die Ausstellung des Zentrums für Künstlerpublilationen vermittelt erstmals einen Überblick über die aktuelle Entwicklung und Verbreitung des Künstlerbuches und zeigt die Vielfältigkeit dieses Genres auf. Zu sehen sind Künstlerbücher, die in den letzten fünf Jahren international entstanden sind. Über einen Call for Artists‘ Books hat das Zentrum für Künstlerpublikationen Anfang dieses Jahres Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt eingeladen, sich mit einem Werk an der Ausstellung zum internationalen Künstlerbuch zu beteiligen. Insgesamt nehmen nun über 400 Künstlerinnen und Künstler mit ihren Werken teil. Die Ausstellung zeigt dabei Künstlerbücher aus Ländern aller Kontinente mit ihren Unterschieden und Gemeinsamkeiten, Charakteristiken, Themen und Motiven, und gibt so einen repräsentativen Eindruck vom Status Quo des Künstlerbuches. Die eingereichten Werke stammen aus ganz Europa, aus Südafrika, USA, Kanada, Brasilien, Chile, Japan und Australien. Unter dem Motto Künstlerbücher für Alles – Artists‘ Books for Everything – Livre d’artiste pour tout versammelt die Ausstellung Werke aus über 30 Ländern und zeigt die Bedeutung und den Stellenwert des Künstlerbuches in der aktuellen Kunst auf.
OH WOW. Meisterschülerausstellung der Hochschule für Künste Bremen
Kunst, die staunen macht, die erfindungsreich und überraschend neu ist – OH WOW, der Titel der Meisterschülerausstellung hinterfragt mit einem unverkennbar ironischen Unterton Erwartungen und Ansprüche, die bis heute an Kunst herangetragen werden. Originalität, Individualität und Expressivität sind in der Tat noch immer kursierende Kriterien für ein gelungenes Werk, doch die Möglichkeiten und Aufgaben ästhetischer Praxis gehen weit darüber hinaus, ja sie führen diese Vorstellungen bisweilen und zu Recht ad absurdum. Kunst, die sich auf der Höhe internationaler Debatten bewegt, entsteht in einem Geflecht aus Bezugnahmen und Weiterentwicklungen, bedeutet kritische Entgegnung und Verwerfung. Die große Gemeinschaftsausstellung, mit der sich zum Abschluss ihres Studiums 17 Meisterschülerinnen und Meisterschüler des Studiengangs Freie Kunst der Hochschule für Künste Bremen verabschieden, ist dafür beispielhaft – zeigt sie doch die Vielfalt künstlerischer Strategien heute.
Dreamaholic – Kunst aus Finnland. Miettinen Collection
Faszination Finnland – mit der Ausstellung Dreamaholic gibt die Weserburg erstmals einen Einblick in die aktuelle finnische Kunstszene. Die Werke stammen aus der in Berlin und Helsinki beheimateten Miettinen Collection. Neben etablierten Künstlerinnen und Künstlern wie Eija-Liisa Ahtila, Jiri Geller und Robert Lucander werden vor allem junge, vielfach noch zu entdeckende Positionen vorgestellt. Sie spiegeln die lebendige Vielfalt der finnischen Gegenwartskunst und machen augenfällig, wie eigenständig sie sich mit den internationalen Strömungen und Kunstdebatten auseinandersetzen. Ein Schwerpunkt innerhalb der Ausstellung ist neben Skulptur und Fotografie die Malerei. Die Weiterentwicklung konstruktiver und minimalistischer Konzepte ist ebenso vertreten wie die Wiederaufnahme und Fortführung gegenständlicher Bildformen der Pop Art und der Postmoderne. Die Spannbreite der gewählten Ausdrucksformen reicht von poetischen Bilderfindungen bis hin zu den homoerotischen Darstellungen von Tom of Finland.