Eine Ausstellung im Zentrum für Künstlerpublikationen
„NEUSPRÉCH ist Sprache, die von Kunst befallen, infiziert ist. Sprechen mit Kunst – als Kunst.“, so Oliver Ross und Simon Starke, die Kuratoren der Ausstellung NEUSPRÈCH, die ab dem 3. Juli im und in Kooperation mit dem Zentrum für Künstlerpublikationen zu sehen sein wird. NEUSPRÉCH greift einen zentralen Begriff aus George Orwells Roman 1984 neu akzentuiert und mit Blick auf das Widerständige im Kontext bildender Kunst auf. Die Künstler*innen positionieren sich gegen Sprachverkümmerungen eines technologischen Vereinheitlichungszwangs, gegen Marketingsprech, Pegidasprech, Kunstbetriebssprech, Anti-Terrorsprech, Politsprech und die ganze Bandbreite des Wir/Die-Sprech.
Birgit Jürgenssen. Ich bin.
Birgit Jürgenssen (1949-2003) gehört mit Valie Export zur 2. Generation der künstlerischen Avantgarde nach 1950 in Österreich. Generationen nachfolgender Künstler*innen weltweit wurden von ihrem Schaffen als Künstlerin, Lehrende und Beobachterin kultureller und sozialer Konditionen wesentlich beeinflusst. An kunsthistorische Traditionen wie z.B. den Surrealismus oder die Antike anknüpfend, entwickelte sie ein so eigenständiges wie vielgestaltiges Œuvre, das neben einem großen Fundus an Zeichnungen und Fotografien auch Skulpturen, Objekte, Performances und Videos umfasst.
So wie wir sind 2.0
So wie wir sind 2.0 stellt mehr als 180 Werke von über 100 Künstler*innen aus unterschiedlichen Zeiten und Kontexten unter inhaltlichen und formalen Fragestellungen zusammen. Acht Themenareale formulieren künstlerische Annäherungen an Identität oder landschaftliche Traditionen, ein vielfältiges Spiel mit dem Alltag oder Aspekte urbanen Lebens, die Bedeutung des Zufalls oder des Körpers, minimalistische Tendenzen oder ästhetischen Widerspruch. So wie wir sind ist als mehrteilige Serie angelegt, die einmal im Jahr in einer umfangreichen Variation verlebendigt wird.
Heman Chong: fictionfictionfiction
Eine Ausstellung im Zentrum für Künstlerpublikationen
Heman Chong „sammelt Dinge, ordnet sie nach und nach und stellt sie wie ein Sozialwissenschaftler einander gegenüber. Dem Anwachsen seiner Archive nachgehen zu wollen, hieße die verschlungenen Pfade eines Städters quer durch die Welt zu verfolgen und dabei Vorstellungen, Gegenstände und Situationen anzuhäufen. Es hieße, eine Karte der zeitgenössischen Welt und der individuellen Umlaufbahnen in ihr herzustellen.“ (Dean Summer) Die gesammelten Dinge veröffentlicht Heman Chong in Form von Postkarten Editionen, Künstlerbüchern, Zeitschriften oder Ephemera, die als Installation präsentiert werden. Die Werke von Heman Chong bewegen sich dabei auf der Schnittstelle von Bild, Performance, Situationen und Sprache.
Künstlerbücher: Vielfältig Mehrseitig
Eine Kabinettausstellung im Zentrum für Künstlerpublikationen.
Alltäglich und doch besonders: das Medium Buch besticht in Gestalt eines Kunstwerks durch unterschiedlichste Erscheinungsformen. Das Zentrum für Künstlerpublikationen richtet unter dem Motto „Vielfältig Mehrseitig“ den Blick auf jene Künstlerbücher, die durch eine besondere Art der Bindung, eine außergewöhnliche Form oder ein überraschendes Detail von der herkömmlichen Erscheinungsweise des Buches abweichen.
Die Kabinettausstellung zeigt eine internationale Auswahl aus eigenen Beständen, von den 1960er Jahren bis heute. Mit Arbeiten von Claudia Christoffel, Pavlos, Dan Perjovschi, Ann Carolin Renninger, Pedro Stoïchita, Timm Ulrichs, Jiří Valoch, Von weit her(geholt) und vielen anderen.
Andrea Bowers. Light and Gravity
Mit Andrea Bowers zeigt die Weserburg Museum für moderne Kunst eine der wichtigsten politisch-feministischen künstlerischen Positionen der Gegenwart.
Politisches Engagement und künstlerische Arbeit sind für die US-Amerikanerin Andrea Bowers (geb. 1965 in Ohio, lebt in Los Angeles) nicht zu trennen. Seit über zwei Jahrzehnten steht sie für eine künstlerische Position, die eine durchdachte ästhetische Praxis mit einer politischen Haltung aus einer feministischen Perspektive heraus verbindet. Ziviler Widerstand und dessen Übertragung in eine künstlerische Sprache finden sich in ihrem Schaffen in einer gekonnten Balance, indem sie gesellschaftsrelevante Inhalte mit konzeptuellen und formalen Ansätzen vereint. Ihre Beschäftigung mit unterschiedlichen Formen gewaltlosen Protests ist dabei von einem historischen Bewusstsein und einer archivarischen Neugierde gegenüber der Geschichte des politischen Aktivismus und des Feminismus sowie deren visueller Sprache motiviert.
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