Ausstellungs- und Kooperationsprojekt mit der Kunstschule Wandsbek.
Junges Blut geht in die nächste Runde! Das Kooperationsprojekt mit der Kunstschule Wandsbek gibt zum vierten Mal Einblick in das Denken und Wirken junger Menschen. Inspiriert von der großen Sonderausstellung „Cindy Sherman. Werke aus der Olbricht Collection“ hat eine Gruppe Studierender eigene Werke entwickelt mit spannenden, bisweilen sehr persönlichen Zugängen. Körperlichkeit und Sexualität, Identität und Rollenbilder, Fragen, die im Werk der US-amerikanischen Künstlerin eine große Rolle spielen, bildeten einen faszinierenden Ausgangspunkt. Entstanden sind mehrere Fotoserien, großformatige Textarbeiten, bis hin zu Skulpturen und Objekten, die mitunter ein skurriles Eigenleben haben. Ziel war es, den Studierenden für Kommunikationsdesign die Möglichkeit zu geben, künstlerisch frei zu arbeiten. Zugleich konnten sie die nötigen gestalterischen und organisatorischen Abläufe einer Ausstellungsproduktion kennenlernen. Ihren Freiraum haben sie genutzt: Das Ergebnis ist eine abwechslungsreiche Ausstellung mit eigenständigen, oft überraschenden Perspektiven, auf das, was uns als Menschen ausmacht.
So wie wir sind 1.0
Die große Sammlungspräsentation So wie wir sind 1.0 ist die erste von Janneke de Vries, seit Oktober 2018 neue Direktorin des Hauses, kuratierte Weserburg-Ausstellung und nimmt zwei Ebenen und damit über die Hälfte der gesamten Ausstellungsfläche des Museums ein. Die Ausstellung speist sich aus einer Vielzahl von privaten Sammlungen, von denen mehrere bereits seit Langem mit dem Haus verbunden sind und andere neu hinzukommen, sowie aus den eigenen Beständen und aus Leihgaben von Künstler*innen, die anlässlich von So wie wir sind 1.0 zum ersten Mal in der Weserburg gezeigt werden.
So wie wir sind 1.0 stellt mehr als 140 Arbeiten von 80 Künstler*innen aus unterschiedlichen Kontexten und Zeiten unter inhaltlichen und formalen Fragestellungen zusammen. Das Ergebnis ist eine Abfolge von Räumen, die den verbindenden Faden von Kunstwerken seit den 1960er Jahren bis heute über alle Medien hinweg herausarbeiten und sich ihren Themen aus unterschiedlichen Perspektiven annähern. Dort wird z.B. (Abb)Bildern der Natur oder dem Besonderen im Alltäglichen nachgespürt, werden Körper, Zeit oder Erinnerung thematisiert, urbane Räume oder Aspekte von Sprache in den Blick genommen und grundlegende Positionen malerischer Abstraktion oder minimaler Formensprache gezeigt.
Deutscher Karikaturenpreis 2018
Der Deutsche Karikaturenpreis ist eine der renommiertesten Auszeichnungen für Karikaturisten in Deutschland und wird seit 2000 verliehen, seit 2016 gemeinsam von der Sächsischen Zeitung und dem Weser-Kurier Bremen. In der 19. Ausgabe dieses Wettbewerbs waren deutschsprachige Karikaturisten und Cartoonisten aufgerufen, Arbeiten zum Thema „Vorsicht, Heimat!“ einzureichen. Insgesamt 227 Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich mit 1045 Werken am diesjährigen Wettbewerb beteiligt. Neben vier Jurypreisen, darunter eine Auszeichnung für den besten Newcomer, wird ein Publikumspreis vergeben. Die Preise sind mit insgesamt 11.000 Euro dotiert. Die Preisträger werden am 11. November auf einer Gala im Theater Bremen ausgezeichnet. In Kooperation mit dem Weser-Kurier zeigt die Weserburg in einer Ausstellung über 250 Karikaturen.
ausschweifend faul & zornig zaudernd. 25 Jahre ARTIC Magazin
Ist ARTIC eine Zeitschrift? Ist ARTIC Kunst? Ist ARTIC ein Konzept? ARTIC hat Buchhändler, Druckerinnen, Gestalter, Künstlerinnen, Autoren und sich selbst an den Rand der Verzweiflung getrieben. Aber vielleicht macht es auch Sinn, etwas zu machen, das eigentlich nicht geht, weil es die Ökonomie auf den Kopf stellt. Und am Rand der Möglichkeiten wird der Umfang der Wirklichkeiten sichtbar. Das Projekt ARTIC präsentiert in dieser Kabinettausstellung seine aktuelle Ausgabe zum Thema „eigen“ und gewährt einen Einblick in die 25-jährige Produktionsgeschichte.
Jede Ausgabe (à 1000 Ex.) versammelt bislang unveröffentlichte Texte & Bilder (Essays, Prosa, Grafiken, Fotos etc.) bekannter und weniger bekannter Urheber zu einem jeweils wechselnden Thema. Das pro Ausgabe eigens entwickelte Layout, der handgemachte (!) Umschlag und von Künstlern direkt ins Heft gearbeitete Seiten vervollständigen das Konzert der unterschiedlichen Disziplinen.
ARTIC ist ein Non-Profit-Projekt und erscheint alle zwei Jahre.
Eine Ausstellung des Zentrums für Künstlerpublikationen
Junge Sammlungen 05. What Paradise? – Sammlung Peters-Messer
I am not a piece of shit I am a piece of society – mit kraftvoll auf die Leinwand gemalten Lettern bringt es der Künstler Bjarne Melgaard auf den Punkt: Kunst fordert ihren Ort in der Gesellschaft. Florian Peters-Messer, Immobilienunternehmer aus Viersen, hat seit Mitte der 1990er Jahre über 350 Werke aktueller, internationaler Kunst zusammengetragen, die in dieser Form erstmals in einem musealen Kontext vorgestellt werden. Die Ausstellung präsentiert eine zugespitzte und scharf konturierte Auswahl von hochpolitischen, mitunter brisanten Werken, die auf kritische, oft beklemmende Weise soziale Verwerfungen unserer Zeit aufgreifen. Der Titel „What Paradise?“, angelehnt an ein Werk von Kon Trubkovich, fragt dabei nicht nur nach verlorengegangenen Verheißungen. Es geht auch um den Einzelnen, um seine Hoffnungen und Möglichkeiten in einer immer komplexer und undurchsichtiger erscheinenden Welt, die durch Globalisierung und Digitalisierung anscheinend alles für verfügbar hält und doch kaum noch zu greifen ist. Die Ausstellung nimmt ganz bewusst das Verhältnis von Ästhetik und Ethik in den Blick und damit die soziale Funktion der Kunst insgesamt.
What Paradise? versammelt international renommierte und vielfach diskutierte Positionen, darunter Kader Attia, Thomas Hirschhorn und Santiago Sierra, aber auch noch zu entdeckende Künstlerinnen und Künstler einer jungen Generation wie Viktoria Binschtok oder den Iraner Arash Hanaei, der mit seiner schockierenden Textarbeit Death of a Photographer vertreten ist. Neben zum Teil großformatigen Fotoarbeiten, Skulpturen und Videos, einem Gemälde und mehreren Zeichnungen wird auch eine raumgreifende, kinetische Installation des US-Amerikaners Jon Kessler zu sehen sein.
Skulptour. Mitmachausstellung für alle ab 3 Jahren
Eine neue Reise in die Welt der Figuren, Objekte und Installationen – die Mitmachausstellung in der Weserburg widmet sich der zeitgenössischen Skulptur und das auf überraschende Weise. Denn der Begriff hat sich seit den 1960er Jahren vielfältig erweitert. Der Facettenreichtum der Skulptur wird am Beispiel der mobilen Objektkunst, der Lichtskulptur und der Softsculpture ebenso wie der Denkplastik präsentiert und erfahrbar gemacht. Auch im Alltag ist die Skulptur stets präsent, aber oft nehmen wir sie nicht wahr und gehen achtlos an Kunstwerken im öffentlichen Raum vorbei. Spannend ist die Tatsache, dass wir immer auch ein Teil der räumlichen Kunst sind. Der Körper stellt sich wie von selbst in Beziehung zu den Objekten. So werden die kleinen und großen Besucher selbst zur Skulptur! Die enge Zusammenarbeit mit Bremer Künstlerinnen und Künstlern bei der Umsetzung von bekannten sowie neu entstehenden Mitmachstationen macht die Ausstellung zu einem besonderen Erlebnis.