Künstlerbücher, Editionen und Arbeiten auf Papier. Werke aus der Sammlung der Brokken Zijp Foundation of Art. Eine Ausstellung des Zentrums für Künstlerpublikationen.
„seit 1970 arbeite ich mit der natur zusammen“ formuliert herman de vries. Die Verbindung von Kunst und Natur ist zum seinem künstlerischen Markenzeichen geworden. Seit Jahrzehnten arbeitet er ausschließlich mit Fundstücken aus der Natur, die er wie ein Naturwissenschaftler sortiert und in visuelle Ordnungen bringt. Seine Kunst ist sowohl im Mikro- als auch im Makro-Kosmos der Natur angesiedelt. Er nutzt einfache künstlerisch-wissenschaftliche Techniken und Verfahren, wie das Sammeln, Trocknen, Pressen, Verreiben, Isolieren oder Zusammenstellen von Materialien aus der Natur. So ordnet er Pflanzen, Blätter, Äste, Erden, Naturrelikte zu Bildstrukturen, die die Vielfalt und die Unterschiedlichkeiten aufzeigen, unter denen Natur entsteht. Die Ausstellung widmet sich dem Oeuvre des niederländischen Künstlers. Gezeigt wird eine Retrospektive seines umfangreichen edierten Werkes, ergänzt um weitere Arbeiten die Einblick in einen faszinierenden künstlerischen Kosmos geben.
Cia Rinne. Notes for Listeners
Eine Ausstellung des Zentrums für Künstlerpublikationen.
Das Oeuvre von Cia Rinne zählt zu den bedeutendsten aktuellen Entwicklungen in der Nachfolge der konkreten, visuellen und auditiven Poesie der 1950 bis 1980er Jahre und führt zu einer Neupositionierung dieser Kunst- und Literaturströmung. Den verschiedenen medialen Formen ihres Werks entsprechend, sind Arbeiten Cia Rinnes in der Kabinettausstellung zu sehen und zu hören. Rinne setzt einerseits Schrift ästhetisch ein und gestaltet visuelle Poesie im Rahmen von Künstlerbüchern und grafischen Arbeiten. Andererseits arbeitet sie mit mündlicher Sprache und präsentiert ihre mehrsprachigen Gedichte in einer äußert präzisen Stimm-Performance als Lautpoesie. Cia Rinne dichtet mehrsprachig, meistens in einem Hybrid aus Englisch, Deutsch und Französisch.
Where Does Your Heart Belong? Werke aus der Signum Foundation
Die gleichermaßen an Herz und Verstand appellierende Ausstellung bietet einen Einblick in eine herausragende polnische Privatsammlung. Die hier gezeigte pointierte Auswahl an Arbeiten ist in dieser Form erstmals in Deutschland zu sehen. Die Werke stammen aus der in Poznań beheimateten, aber auch in Łódź und Venedig ansässigen Signum Stiftung, die 2002 von Hanna und Jarosław Przyborowski begründet worden ist. Ihre mediale Spannbreite reicht von Malerei, über Skulptur zu Performance- und Prozesskunst, über Fotografie, Neon-Textarbeiten, Konzeptkunst bis hin zu recht provokanten und verstörenden Selbst-Inszenierungen, in denen überkommene Rollenmuster kritisch hinterfragt werden. Die Liste der beteiligten Künstlerinnen und Künstler liest sich wie ein „Who’s Who?“ der polnischen Kunst.
Cindy Sherman. Werke aus der Olbricht Collection. Hauptausstellung 2018
Die Weserburg präsentiert in einer großen Einzelausstellung über 60 Fotoarbeiten der Amerikanerin Cindy Sherman aus nahezu allen Werkphasen. Ein derart großes Konvolut von Bildern der weltbekannten Künstlerin wird damit zum ersten Mal in Norddeutschland zu sehen sein. Die Werke stellen innerhalb der Olbricht Collection einen ganz besonderen Sammlungsschwerpunkt dar. Cindy Sherman gilt in der Öffentlichkeit als bedeutende feministische Künstlerin. Die von Thomas Olbricht zusammengestellten Werke machen indes deutlich, dass das Gesamtwerk weit vielfältiger ist. In der Tat hat die Künstlerin die Debatten um „Weibliche Identität“, um gesellschaftlich verankerte Rollenmuster und die damit verbundenen Erwartungshaltungen und Klischees enorm bereichert. Doch geht es in dieser Ausstellung auch um existentielle Themen, um Träume, Ängste und bisweilen verstörende und erschreckende Gewalt- und Todesfantasien und damit letztlich um ein tieferes Verständnis des Gesamtwerks dieser wichtigen Künstlerin.
Junges Blut. Ausstellungs- und Kooperationsprojekt mit der Kunstschule Wandsbek
Junges Blut klingt wie eine Frischzellenkur. Und in der Tat bietet das Kooperationsprojekt mit der Kunstschule Wandsbek überraschende Einblicke in das Denken und Wirken junger Menschen. Inspiriert von der großen Sonderausstellung „Proof of Life / Lebenzeichen“ hat eine Gruppe von 13 Studierenden eigene künstlerische Arbeiten und Konzepte entwickelt. Brisante Fragen, die die eigene Identität, aber auch existenzielle Erfahrungsbereiche wie Tod und Leben berühren, werden auf vielschichtige Weise thematisiert. Ziel war es, den Studierenden für Kommunikationsdesign die Möglichkeit zu geben, künstlerisch frei zu arbeiten. Zugleich konnten sie die nötigen gestalterischen und organisatorischen Abläufe einer Ausstellungsproduktion kennenlernen. So sind spannende bisweilen sehr persönliche Arbeiten entstanden. Die erfolgreiche Kooperation mit der Kunstschule Wandsbek findet mittlerweile zum dritten Mal statt.
WAS BILDER ERZÄHLEN. Kinderkulturprojekt 2017/18 von QUARTIER
WAS BILDER ERZÄHLEN ist der Titel des neuen stadtweiten Kinderkulturprojekts von Quartier gGmbH. 30 professionelle Bremer Künstlerinnen und Künstler verschiedener Sparten und rund 600 Kinder, Jugendliche und Erwachsene gestalten das Projekt. Ausgangspunkt ist die aktuelle Hauptausstellung der Weserburg „Proof of Life/Lebenszeichen“.
„Die Eindrücke aus der Ausstellung „Proof of Life/Lebenszeichen“ werden verarbeitet in den temporären Werkstätten in den beteiligten Schulen, Spielhäusern, Kitas, Kinder- und Jugendeinrichtungen. Viele Fragen entstehen und regen die Kinder und Jugendlichen zu Ideen an. Hier heben die Künstler und Künstlerinnen gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen den ‚Bilderfahrungsschatz’ und unterstützen die Gestaltung der eigenen Ideen dazu.“, so Andrea Siamis, Projektleitung QUARTIER gGmbH
Orientiert an Kunstwerken in der Ausstellung entstehen Schmetterlingsbilder, Porträtreihen, Schriftzeichen mit Riesenpinseln gemalt, Trickfilme, Fotoserien mit ‚Very important persons’, metaphorische Lebensbücher, Maskeraden und Kragenköpfe, verhüllte Specksteinfiguren, eine ‚Hätte-hätte-Fahrradkettenmaschine’, die auch performativ dargestellt wird.
Beteiligt sind Kinder-/Jugendeinrichtungen (darunter Schulen, Kitas, Spielhäuser, Bürgerhäuser) aus 13 Bremer Stadtteilen mit mehr als 600 Kindern und Jugendlichen im Alter von drei bis 18 Jahren. Mit dabei ist auch eine Seniorengruppe der Egestorffstiftung, die AWO-Integra mit geistig behinderten Erwachsenen, sowie eine Gruppe geflüchteter Jugendliche.
Die vielfältigen künstlerischen Ergebnisse werden in einer Sonderausstellung in der Weserburg vorgestellt. Begleitende Führungen für Gruppen, Kinder, Eltern und Mitmachaktionen, Filmvorführungen, Performances ergänzen das Programm. Das Kinderkulturprojekt WAS BILDER ERZÄHLEN steht unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Dr. Carsten Sieling, Präsident des Bremer Senats. Der Eintritt in die Ausstellung ist frei!