Die beiden Malerinnen lernten sich an der Kunsthochschule in Leipzig kennen und sind seitdem befreundet.
Anna Neros Malerei bewegt sich zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit. Ihre Leinwände sind Spielwiesen für unterschiedliche Maltechniken und Materialaufträge. In den spannungsreichen Kompositionen breiten sich fein glänzende Strukturen neben rauen Kreidepigmenten und groben oder durchscheinenden Pinselspuren aus. Feine, sanft verlaufende Farbtrennungen, spiegelnde Oberflächen und runde, bauchige Formen behandeln Verführungstechniken. Die Malerei von Anna Nero spielt gekonnt auf der Klaviatur des Begehrens. Es ist ein Begehren, das zwischen Obsession und Frustration oszilliert.
Auch bei Ellen Akimoto geht es um Oberflächen. Bei ihr werden Innenräume zur Bühne für Strukturen und Perspektiven. Ihre Räume zeigen feine Parkettstrukturen, die die Wände hochlaufen oder Ausschnitten von Pflanzen in Blumenvasen, die auf schiefen Ebenen stehen. Alle Gegenstände und Interieurs haben eine leicht verschobene Perspektive und räumliche Brüche. Sie porträtiert sich selbst oder Freund*innen in Innenräumen, dennoch bekommen die Betrachtenden selten einen direkten, perspektivisch genauen Blick auf die Situation. Bei Ellen Akimoto ist die Darstellung stets leicht verschoben. Fast unmerklich. So als befände sich irgendwo am Rand unsichtbar ein Handy, nach dessen Aufnahmewinkel sich alle richteten.
Am Samstag, den 12. Juni findet ab 15.00 Uhr in der Galerie ein Gespräch mit Anna Nero und Ellen Akimoto statt und dazu sind Sie herzlich eingeladen.
Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie unter www.galeriekramer.de
Dort können Sie sich auch über die aktuell geltenden Besuchsbedingungen informieren.