So wie wir sind 4.0 stellt rund 100 Werke von mehr als 80 Künstler*innen und -gruppen aus unterschiedlichen Zeiten und Kontexten zusammen. 5 Themenareale auf 2.500 qm geben Einblick in die internationale Kunst von den 1960er Jahren bis in die heutige Zeit: Körperwelten, Deutschlandbilder, Ästhetischer Widerspruch, Ver-rückter Alltag und Minimalistische Tendenzen. Ergänzt werden diese thematischen Setzungen von einer Reihe von Künstler*innenräumen und einer außergewöhnlichen Kunstbar, einem ehemaligen Filmset. Auf diese Weise ergeben sich unerwartete Lesarten der Kunst der Gegenwart quer durch alle Medien. Die ausgestellten Arbeiten speisen sich dabei aus einer Vielzahl von privaten Sammlungen, aus den eigenen Beständen und aus Leihgaben von Künstler*innen.
UNTIL WE MEET AGAIN. Place-Making in Southeast Asia
UNTIL WE MEET AGAIN. Place-Making in Southeast Asia nimmt den Akt des Schreibens als Ausgangspunkt, um über eine Vielzahl von aktuellen Kunstpraktiken in und um Südostasien nachzudenken. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Komplexität des Lesens, Performens, Verstehens und Übersetzens dieser Bilder und Texte.
Ökonomische, politische und postkoloniale, aber auch soziokulturelle und künstlerische Einflüsse haben die Entstehung der vervielfältigten, publizierten und veröffentlichten Kunstwerke in den jeweiligen Ländern Südostasiens beeinflusst. In den Künstlerpublikationen, die oft auch in englischer Sprache veröffentlicht werden und erst in den letzten Jahrzehnten vermehrt erschienen sind, spiegelt sich teilweise noch das Erbe kolonialer Herrschaft und diktatorischer Regime. Einige der Werke vermitteln mit ihren Kontexten und ihrer ureigenen Bildsprache zum einen besondere kulturelle und gesellschaftliche Einblicke in den südostasiatischen Kulturkreis und zum anderen einen Eindruck von verschiedenen Ländern Südostasiens.
UNTIL WE MEET AGAIN. Place-Making in Southeast Asia wurde als Forschungsprozess entwickelt, um Künstlerbücher zu identifizieren, ausfindig zu machen, zu sammeln und zu diskutieren. Zu sehen ist eine breite Auswahl von Künstlerbüchern sowie Künstlerzeitschriften, Grafiken und grafische Arbeiten, Künstlerpostkarten, Multiples, Radiokunst, Schallplatten und CDs von rund 60 Künstler*innen. Das Zentrum für Künstlerpublikationen in der Weserburg Museum für moderne Kunst gehört zu den wenigen Institutionen in Europa mit einer Sammlung südostasiatischer zeitgenössischer Kunst. Sie wird mit dieser Ausstellung erstmals umfänglich präsentiert.
Eine Ausstellung im Zentrum für Künstlerpublikationen
Joachim Manz GEBAUTES
Joachim Manz beschäftigt sich mit dem Raum. Seine Miniaturen sind Architektur-Experimente. Dabei geht es ihm nicht nur um Größenverhältnisse und Proportionen, um Licht und Schatten, Ausdehnung und Verdichtung. Es geht ihm immer auch um den Raum in seiner Funktion als Wohnung und Schutzraum. Darauf weist auch sein Arbeitsmaterial hin: Beton. Ein Material, das für den Wohnungs- und Brückenbau benutzt wird. Der Künstler verwendet es in einer Spezialmischung und gießt es in überraschende Formen, die Räume definieren. Der feine, graugrüne Beton lässt verborgene Räume oder klaustrophobische Höfe entstehen. Schlitze und Bögen rufen die Vorstellung von Türen oder Durchgängen hervor, doch nichts folgt hier einer Gebrauchslogik. Die grundlegenden Architekturelemente werden lediglich zitiert und aneinandergefügt. Dennoch ist man versucht, sich zu diesen Raumsituationen immer wieder ins Verhältnis zu setzen. Die Vorstellung wechselt ständig zwischen subjektivem Raumgefühl und Distanz aus der Vogelperspektive. Es ist der Raum der Behausung den Joachim Manz in allen seinen Dimensionen erfassen und körperlich, emotional und sozial erfahrbar machen will.
jelly is sticky on steam
Die Gruppenausstellung jelly is sticky on steam dreht sich um die Beziehung zwischen Körper, Werk und Ausstellung(sraum). Momente des (Un)Heimlichen und grotesk-niedliche Körper implodieren in endloser Selbstreferenzialität. Teilnehmende Künstler:innen sind Ju Aichinger, Ada Hillebrecht, Theresa Rothe, Jenny Schäfer und Therry Weber.
kuratiert von Rebekka Kronsteiner, Mira Anneli Naß und Francisco Valenca Vaz
Eröffnung: 2 September 19 Uhr
Finissage: 29 Oktober 16 Uhr
„Young artists curating“
„Young artists curating“ ist der Auftakt eines neuen Formats der Galerie Mitte in Bremen. Mit diesem neuen Ansatz wollen wir uns auf die kuratorischen Fähigkeiten junger Künstler:innen einlassen, die eine Ausstellung in der Galerie Mitte kuratieren werden. Inhaltlich und in der Auswahl der auszustellenden Künstler:innen haben die „young artists“ freie Hand. Der Fokus der „Young artists curating“ unterscheidet sich von dem Fokus und von dem Blickwinkel einer Produzent:innen-Galerie, da unter anderem die eigene Kunstproduktion in den Hintergrund tritt.
Für 2022 haben wir die beiden Künstler:innen Rebekka Kronsteiner und Francisco Valenca Vaz eingeladen, die ihrerseits Mira Anneli Naß in das Kurator:innen-Team eingeladen haben.
Öffnungszeiten: Fr/Sa/So 15 – 18 Uhr und nach Vereinbarung
Wir bedanken uns für die Unterstützung durch:
Der Senator für Kultur Bremen
Teresa Burga. Die Seiltänzerin
Die peruanische Künstlerin Teresa Burga (1935-2021) gilt als eine der Wegbereiterinnen von Pop Art und Konzeptkunst in Lateinamerika. Seit den 1960er Jahren erweist sie sich als detailgenaue Protokollantin der zeitgenössischen gesellschaftlichen Verhältnisse. Ihr umfangreiches Schaffen umfasst sowohl Gemälde und Environments, die der Pop Art zuzuordnen sind, als auch konzeptuelle Zeichnungen und Objekte sowie kybernetische Installationen. Der verbindende Faktor in diesem medial und formal-ästhetisch breiten Spektrum ist das konsequente Bestreben der Künstlerin, komplexe gesellschaftliche Strukturen ebenso sichtbar zu machen wie die Möglichkeit des Einzelnen zu selbstbestimmtem Handeln.
Die Ausstellung in der Weserburg zeigt zum ersten Mal ihre letzte Zeichnungsserie, die zwischen 2019 und 2021 in der Zurückgezogenheit der Coronazeit entstanden ist. Diese letzten Blätter werden mit Zeichnungen und einer raumgreifenden Installation aus den 1960er Jahren kombiniert und verknüpfen sich auf diese Weise formal wie inhaltlich mit ihrem Gesamtwerk. Teresa Burga verstarb im Februar 2021 im Alter von 84 Jahren.
The Use of Color. Nan Groot Antink und Fransje Killaars
Die unterschiedliche Verwendung von Farbe ist das Thema der beiden niederländischen Künstlerinnen Nan Groot Antink und Fransje Killaars.
Nan Groot Antink (*1954) arbeitet dabei mit Farben, die sie selbst aus Pflanzen und anderen natürlichen Materialien herstellt. Für die Künstlerin Antink sind die materiellen Aspekte der Pflanzenfarben und die Art und Weise, wie sie angewendet werden, bestimmende Elemente – für ihre Gemälde, Aquarelle, Installationen und Drucke sowie ihr 2022 entstandenes Künstlerbuch.
Charakteristisch für die Kunst von Fransje Killaars (*1959) sind lebendige Farben und Farbkontraste. Dabei verwendet Sie oft verschiedene Arten von Textilien, um eine optimale Wirkung zu erzielen. In ihren Künstlerbüchern, Objekten und Installationen verwendet sie Textilien als Ausgangsmaterial, um die Betrachter*innen in ihre Welt zu ziehen.
Kabinettausstellung im Zentrum für Künstlerpublikationen
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