Eröffnung: Freitag, 8. Juli 2022, 19 Uhr
Mit Simon Blanck, Kasia Fudakowski, Ethan Hayes-Chute, Dafna Maimon, Olav Westphalen, u.a.
Museen, Ausstellungen und kulturelle Bildung in Bremen
Die Kunsthalle Bremen präsentiert in der Sammlungsausstellung „Remix“ eine künstlerische Intervention von Natasha A. Kelly. Die Wissenschaftlerin, Autorin, Aktivistin und Künstlerin setzte sich bereits in mehreren Projekten mit dem Schwarzen Modell „Milli“ auseinander, das aus zahlreichen Werken der Brücke-Künstler bekannt ist. Natasha A. Kellys Ausgangspunkt dabei ist das Gemälde Schlafende Milli (1911) von Ernst Ludwig Kirchner, das sich in der Sammlung der Kunsthalle Bremen befindet. In ihrer in die Sammlungsausstellung der Kunsthalle eingebetteten Intervention kommentiert Natasha A. Kelly Darstellungen von „Milli“ und weiteren Modellen, die Kirchner regelmäßig porträtiert hat. In ihrer essayistischen Auseinandersetzung analysiert Kelly jene Klischees, in denen Schwarze Frauen objektiviert, exotisiert und erotisiert werden, und erzählt zugleich deutsche Geschichte aus einer Schwarzen feministischen Perspektive.
Effrosyni Kontogeorgou setzt sich mit poetischen Analogien und Strukturen zwischen verschiedenen (Lebens-) Räumen auseinander. In den letzten Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit Fragen der Koexistenz und der Ambivalenz zwischen Kultur und Natur. Durch die intensive Auseinandersetzung mit Institutionen, Ausstellungsräumen und Architektur, realisiert sie begehbare, ortsspezifische Rauminterventionen. Der architektonische Raum wird dabei oft selbst zum „Körperteil“ der Ausstellung. Ihre Arbeit vervollständigt sich durch die Teilnahme und die Interaktion der Besucher:innen.
In Ihrer Ausstellung, “Nephelokokkygia” untersucht Kontogeorgou poetische Analogien und wiederkehrende Strukturen der Utopiebildung, vor allem in Bezug auf Architektur und Natur. Das Wort Νεφελοκοκυγία “Nephelokokkygia” (oder auf Deutsch “Wolkenkuckucksheim”) stammt aus Aristophanes‘ Komödie “Die Vögel”. Konkret geht es in dem Theaterstück darum, dass zwei geflüchtete Athener die Vögel überzeugen zusammenzuleben, sowie in den Wolken einen Staat zwischen Menschen und Göttern zu errichten. Das Wolkenkuckucksheim gilt heute als der Ort der Utopie. Kann dieser Ort auch als die erste utopische Koexistenz zwischen Vogel (Tier) und Mensch angesehen werden?
In der Galerie Mitte veranlasst Kontogeorgou eine Begegnung mit der Taube, die hier als heterogene Stellvertreterin der Vögel steht. Sie wurde und wird als Symboltier in vielen Kulturen und in vielen Kontexten zum verehrten und geschützten Tier erhoben. Von der Friedenstaube bis zum verhassten und domestizierten Vogel bewegt die Taube unsere Gemüter, unsere Geschichte und unsere Gegenwart.
Eröffnung: 20 Mai 16 – 20 Uhr +
Veranstaltungen innerhalb des Projekts werden noch bekannt gegeben
Öffnungszeiten: Do/Fr/Sa/So 15 – 18 Uhr und nach Vereinbarung
Wir bedanken uns für die Unterstützung durch:
Der Senator für Kultur Bremen
https://www.bremer-taubenhaus.de/
by Weserburg
Fotos berühren uns. Wir berühren Fotos – Das nächste Bild ist heutzutage nur noch ein Wisch mit dem Finger entfernt. Doch genauso schnell verschwindet es wieder in der medialen Bilderflut. Wie kann der flüchtige, digitale Moment festgehalten werden? Welche alternativen Formen und Materialen kann ein Foto annehmen? Wie fühlt sich ein Bild überhaupt an?
Inspiriert von zeitgenössischer Fotokunst aus den Sammlungen der Weserburg entwickelt eine Gruppe Studierender der Kunstschule Wandsbek eigene fotografische Ansätze mit spannenden, bisweilen sehr persönlichen Zugängen: Fotos als großformatiger Ausdruck, als kostbares Unikat, als Objekt, das angefasst werden darf oder auch in Heftform zum Blättern und Entdecken. Seien es intime Einblicke oder haptische Erlebnisse, der glatten Oberfläche des Touchscreens werden hier andere Erfahrungsmöglichkeiten gegenübergestellt, andere Formen von Begegnungen, Austausch und Berührungen. Hier wie dort heißt es: Touch me!
Kooperations- und Ausstellungsprojekt mit der Kunstschule Wandsbek
by Weserburg
Unter den fruchtbaren Beziehungen zwischen Kunst und Literatur spielt der Dialog zwischen Poesie und Skulptur in der zeitgenössischen Kunst eine besondere Rolle. Die Gruppenausstellung widmet sich mit einer internationalen Auswahl den facettenreichen Formen skulpturaler Poesie seit den 1960er Jahren. Objekte sind mit Texten beschrieben, oder die Buchstaben selbst treten als dreidimensionale Kunstwerke in Erscheinung, bilden Räume und sind Gegenstand von Aktionen und Performances.
Rund fünfzig ausgestellte Werke laden zum Nachdenken ein: Was kann ein Text jenseits von auf Papier gedruckten Zeilen sein? Welche sinnlichen Eindrücke kann das Lesen über die sprachlichen Inhalte hinaus vermitteln? Welche Rolle spielen für die Literatur unkonventionelle Materialien und Techniken des Schreibens?
Ausstellung im Zentrum für Künstlerpublikationen
Was passiert, wenn wir das umfangreiche Werk Wagenfelds nicht als Abfolge biographischer Stationen erzählen, sondern Objekte herausgreifen und in einen überraschenden Zusammenhang bringen? Die neue Ausstellung „Wilhelm Wagenfeld A bis Z“ wagt ein Experiment. Sie nutzt die Ordnungsform des Alphabets – von A wie „Aladin-Kanne“ bis Z wie „Zweckleuchten“. So können die Objekte ganz neue Beziehungen eingehen – mal spielerisch, mal ernsthaft, mal unerwartet. Damit bietet die Ausstellung einen neuen Zugang zu Wagenfelds Werk, berührt aber zugleich zentrale Design-Themen des 20. Jahrhunderts.
“Wilhelm Wagenfeld A bis Z” breitet den vielfältigen Kontext von Alltagsdingen aus. Die Ausstellung untersucht die Gestaltung, Produktion, Materialität, den Verkauf und die Nutzung von Objekten. Aber sie möchte auch die individuelle Dimension in den Blick nehmen: Die Erzählebene „Mein Wagenfeld“ stellt Menschen und ihre Lieblingsstücke in den Mittelpunkt und bietet so einen emotionalen Zugang zum Leben mit Wagenfeld-Objekten.
Die einzelnen Begriffe:
Aladin-Kanne, Alltag, anonym, Aschenbecher, Bauhausleuchte, Besteck, Biographie, brauchen, Bundeskanzleramt, Cromargan, Deutsches Design?, Doppeldose, Druckgraphik
Erfindung, Ergonomie, Familie, Farbe, fliegen, Fotografie, Gastronomie, greifen, „Gute Form“, Industriedesign, Kanne, Kopie, Kriegsbedingungen, Kugel/Zylinder/Würfel, Kunststoff, Labor, materialgerecht, Modell, Musterstück
nachhaltig, Netzwerk, organisch, Ornament, Party, Pendelleuchte, Pressglas, „Propaganda“, publizieren, Schliff, Schubladenentwurf, Singlehaushalt, Skizzen, spacig, stapeln, Vase, Verantwortung, verbessern, Vorbilder, Weltausstellung, Werkstatt Wagenfeld, zeitlos, Zukunft, Zweckleuchte