Wilhelm Wagenfeld: Leuchten widmet sich im Rahmen des 100-jährigen Bauhausjubiläums den Leuchtenentwürfen Wilhelm Wagenfelds. Im Zentrum steht seine berühmte Tischleuchte von 1924, die wie kaum ein anderes Objekt mit dem Bauhaus verbunden wird. Die Ausstellung verfolgt, wie sich die Bauhausidee in den 1950er- bis 1970er-Jahren im Werk Wagenfelds weiterentwickelt.
Führt er das Bauhaus-Projekt fort oder erarbeitet er ganz neue Ansätze? Zeitgenössische Leuchtentwürfe erweitern den Blick und zeigen, wie heutige DesignerInnen an Wagenfelds OEuvre anknüpfen.
Naturalia Artistica – Sonderausstellung
Kunstinterventionen entführen die Besucherinnen und Besucher vom 28. Juni bis zum 3. November im Kabinett Übersee und im Schaumagazin Übermaxx in einen himmelblauen Mikrokosmos. Die Künstlerin Anja Schindler lässt in der Ausstellung „Naturalia Artistica“ ihre Kunst in den Dialog mit der naturwissenschaftlichen Sammlung des Übersee-Museums treten und eröffnet so einen ganz neuen Blickwinkel auf die Sammlung des Hauses. Menschliche, künstlerische und Naturschöpfungen bilden ein organisches System, dessen Bestandteile, Naturalien oder Artefakte sich nicht mehr voneinander abgrenzen lassen.
Im Kabinett Übersee und Übermaxx
Das Begleitprogramm zur Ausstellung:
28. Juni, 15 –16 Uhr
Kulturstammtisch
Naturalia Artistica – ein Gespräch mit der Künstlerin Anja Schindler
erm. Museumseintritt
30. Juni, 15 – 16 Uhr
Öffentliche Führung
Naturalia Artistica
mit der Künstlerin Anja Schindler
2,- € zzgl. Museumseintritt
11. August, 14.30 – 16.30 Uhr
Familienaktion
Kunst-Expedition
Mit dem Zeichenstift durch die Ausstellung
mit der Künstlerin Anja Schindler
2,50 € zzgl. Museumseintritt
20. August, 18 –20 Uhr
Buchpräsentation
Anja Schindler – Naturalia Artistica
Die Künstlerin Anja Schindler, die Verlegerin Dr. Katerina Vatsella und der Biologe Dr. Volker Lohrmann im Gespräch
Eintritt frei
¯\_(ツ)_/¯ Meisterschüler*innen der HfK Bremen. Karin Hollweg Preis 2019
Die Ausstellungen der Meisterschüler*innen, die seit 2011 jährlich in der Weserburg stattfinden, geben einen facettenreichen Einblick in die Qualität und Vielfalt der aktuellen Kunstproduktion Bremens. Ein besonderer Höhepunkt ist die an die Ausstellung gekoppelte Verleihung des Karin Hollweg Preises. Mit insgesamt 15.000 Euro dotiert gehört er zu den wichtigsten Kunstförderpreisen an deutschen Kunsthochschulen. Die Hälfte des Preisgeldes ist für eine institutionelle Einzelausstellung in Bremen reserviert.
2019 sind 16 Künstler*innen an der Präsentation beteiligt, die ausnahmslos neue, zum Teil ortsbezogene Werke zeigt. Vertreten ist die gesamte mediale Breite von Malerei und Skulptur, über mehrteilige Installationen und Medienarbeiten bis hin zu überraschenden, in einem Museum für Gegenwartskunst nicht unbedingt zu erwartenden Werken, wie ein leise dahinplätschernder Wandbrunnen.
André Thomkins. überall, aber schwebend
Die Weserburg Museum für moderne Kunst zeigt mit überall, aber schwebend eine monografische Ausstellung mit rund 80 Werken des Schweizer Ausnahmekünstlers André Thomkins (* 1930 in Luzern, † 1985 in Berlin). André Thomkins zählt zu den interessantesten und vielfältigsten künstlerischen Positionen der Nachkriegszeit. Außerhalb seines Schweizer Heimatlandes stehen seine poetischen, experimentierfreudigen und humorvollen Setzungen jedoch bisweilen unberechtigt im Schatten seiner Künstlerfreunde Daniel Spoerri, Robert Filliou oder Dieter Roth. In einer jüngeren Künstler*innengeneration wird der zweimalige Documenta-Teilnehmer dagegen als Impulsgeber international hoch geschätzt. Dies sind gute Gründe, sein Schaffen erneut in den Blick zu nehmen.
Die Weserburg Museum für moderne Kunst verfügt mit der Sammlung Karl Gerstner über ein außergewöhnliches Konvolut von Arbeiten des Künstlers. Dieses wird anlässlich der Ausstellung ergänzt von Leihgaben aus Privatsammlungen aus Bremen, Berlin und Budapest sowie aus dem Nachlass des Künstlers. Zusammen ergibt sich ein umfänglicher Einblick in alle Schaffensperioden von André Thomkins.
1969 nach seinem Lieblingsort und -zustand gefragt, antwortete Thomkins: „überall, aber schwebend.“
Straub/Huillet/Cézanne. Seelen malt man nicht
Harald Bergmann, Gerald Domenig, gerlach en koop, Peter Handke, Ana Jotta, Pierre Leguillon, Erle Loran, Benoît Maire, John Rewald, Ker-Xavier Roussel, Hartwig Schwarz, Straub/Huillet, Joëlle Tuerlinckx, Rémy Zaugg
„Seelen malt man nicht“ ist ein Zitat aus Jean-Marie Straub und Danièle Huillets Film „Une visite au Louvre“. Der junge Joachim Gasquet begleitet Cézanne bei seinen regelmäßigen Besuchen in das Pariser Louvre-Museum, über das der Maler in einem Brief schrieb: „Der Louvre ist das Buch, in dem wir lesen lernen. Doch dürfen wir uns nicht damit begnügen, die schönen Formeln unserer Vorgänger beizubehalten. Suchen wir, uns von ihnen zu entfernen, um die schöne Natur zu studieren; trachten wir danach, den Geist zu erfassen, und bemühen wir uns, uns unserem persönlichen Temperament entsprechend auszudrücken“. Das französische Filmemacherpaar Straub/Huillet widmete dem Maler in Folge zwei Filme: „Cézanne. Dialogue avec Joachim Gasquet“ (1989, dt. Fassung: Paul Cézanne. Im Gespräch mit Joachim Gasquet) und „Une visite au Louvre“ (2003).
Für den ersten Film wurden Straub/Huillet (1933 in Metz/Paris 1936-2006 Cholet) vom Pariser Musée d’Orsay eingeladen, ein Porträt über den jungen Cézanne zu drehen. Sie entschieden dagegen und konzentrierten sich auf den letzten Lebensabschnitt zwischen Frühling 1896, als der 57-jährige Cézanne den jungen Joachim Gasquet traf, er sich seinem ‚motif‘ der Montagne Sainte-Victoire widmete, und 1906, als der Maler starb. Das war zu der Zeit, von der Gasquet erzählt, er habe auf der Straße gehört, wie hinter dem Rücken von Cézanne Leute sagten: „Solche Maler sollte man erschießen“. Eine ähnlich harsche Kritik und Unverständnis traf auch das filmische Werk der ‚Straubs’.
Joachim Gasquet, Schriftsteller und Kunstkritiker, war Sohn eines Schulfreundes von Cézanne aus Aix-en-Provence. Aus den gemeinsamen Besuchen im Louvre entstand eine Freundschaft, die sich in Briefen, Gesprächen und 1921 in Gasquets zweibändigem Buch „Cézanne“ niederschlug. Letzteres bildet auch die inhaltliche Grundlage für den Nachfolgerfilm „Ein Besuch im Louvre“, in dem Cézanne weniger über seine Lehre spricht als über Künstler und Traditionen, die sein Werk beeinflusst haben. Gemeinsam gehen sie durch das Museum von Tintorettos idealer, vibrierender Malerei des Himmels zu Courbet, dem Maler der Commune, dem Maler der Erde. Cézannes Kommentare spiegeln dabei nicht nur seinen persönlichen Geschmack wider, sondern eine uralte Debatte in der Geschichte der Malerei. Die Filmemacher Straub/Huillet demonstrieren ihre Komplizenschaft mit Cézannes Beobachtungen, indem sie beispielsweise dann Schwarzbilder einsetzen, um Werke von Künstlerkollegen zu verdecken, die er vehement ablehnt. Vor Werken, die Cézanne jedoch bewundert, dehnen sie ihre eigene Bewunderung unendlich aus, indem sie die Kamera nah ans Bild heranführen, um jedes einzelne Detail einzufangen und dort unbeirrt zu verharren. In beiden Filmen wird so ein Ausblick eröffnet, was Malerei heute sein könnte – ein Ausblick, wie ihn nur wenige in den letzten Jahrzehnten innerhalb ihrer Malerei aufzeigen konnten.
Ausgehend von den zwei genannten Filmen, beschäftigt sich die Ausstellung mit der Fragestellung, was Malerei ist, und leitet sie über das Medium Film in einen weiter gefassten Diskurs, der das Verhältnis von Malerei, Fotografie und Film untersucht. Dafür präsentiert sie Werke und Archivalien von ausgewählten Künstlerinnen und Künstlern, die mögliche Antworten, Weiterführungen oder Infragestellungen derselben formulieren und insbesondere das Thema von Bildbetrachtung, Bildbeschreibung und Bildkritik in den Blick nehmen.
Danièle Huillet schrieb in einem Entwurf zu dem Filmprojekt: „Wir werden wieder sehen müssen, besser sehen, wirklich sehen, Leinwände, die wir nicht kennen, und Cézanne wird uns dabei helfen, mit seinem durchdringenden Blick.“ In einer Welt, in der Bilder hergestellt werden, um als Waffen Seelen zu verletzen, ist Straub/Huillets konzentrierte Bewegung hin zur Malerei eine entschieden politische Tat und somit aktueller denn je.
Kuratorin: Regina Barunke
Hongkong Connection – Sonderausstellung
Nach der Niederlage Chinas in den Opiumkriegen ergriffen viele Kaufleute die günstige Gelegenheit, Handel in den chinesischen Hafenstädten zu betreiben. So auch der Bremer Johann Lauts, der sich 1878 als Kaufmann in Hongkong niederließ. Sein Leben rund um Firma und Familie dokumentierte er mit seiner Kamera. Johann Lauts war außerdem ein wichtiger Kontakt für das Übersee-Museum. Über sein Netzwerk gelangten Sammlungsstücke der bremischen Händler aus China in das Museum. 40 Fotografien aus dem Alltag des bremischen Kaufmanns Johann Lauts sowie 12 Objekte aus der China-Sammlung zeigt die Ausstellung „Hongkong Connection“ vom 8. Februar bis 21. April im Kabinett Übersee.
Das Begleitprogramm zur Ausstellung:
19. Februar, 19 Uhr
Vortrag
Hongkong Connection 1900 – Leben und Wirken Bremer Kaufleute
mit Jan Waßmann, Kurator der Ausstellung
17. März, 15 Uhr
Öffentliche Führung
Hongkong Connection
mit Jan Waßmann, Kurator der Ausstellung
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