Mit Werken von THAN HUSSEIN CLARK, LEON KAHANE, NORA OLEARIUS, HANNAH REGENBERG und ANCA MUNTEANU RIMNIC
Welt aus Glas. Transparentes Design
Welt aus Glas. Transparentes Design
„Transparenz“ gehört zu den Schlüsselbegriffen unserer Gegenwart. Was wir mit dem Begriff verbinden, sagt viel über unsere Gesellschaft aus. Fordern wir transparentere Prozesse in Wirtschaft und Politik oder befürchten wir den Verlust von Privatsphäre inmitten einer gläsernen Kontrollgesellschaft? Warum faszinieren uns auch im Alltag Objekte aus Glas und klarem Kunststoff? Die Ausstellung blickt zurück auf das 20. Jahrhundert und verfolgt die Entwicklungslinien bis zu aktuellen Diskussionen über eine gläserne Welt.
Zu Anfang des 20. Jahrhunderts herrscht eine wahre Transparenz-Euphorie. Leistungsstarke Mikroskope und die gerade entdeckten Röntgenstrahlen durchdringen die opake Oberfläche und schauen in das Innere der Natur. DesignerInnen und ArchitektInnen folgen diesem neuen Blick und arbeiten mit transparenten Materialien an einer durchsichtigen, fortschrittlichen und besseren Welt.
In den 1930er Jahren wird die „gläserne Küche“ entwickelt – arbeitssparend, hygienisch und schwebend leicht, so heißt es in den Werbeblättern der Zeit. Ab den 1950er Jahren entstehen sogar Möbel aus transparenten Kunststoffen, die sich bewusst vom schwerfälligen Einrichtungsstil früherer Generation absetzen. Auch die Mode greift die neuen Materialien begeistert auf und gewährt gewagte Einblicke. Der Architekturdiskurs der jungen Bundesrepublik stellt einen engen Zusammenhang zwischen gläserner Durchsicht und politischer Transparenz her. An der Wende zum 21. Jahrhundert regt sich erstmals Kritik an diesem Ideal. Wie viel Durchsicht braucht eine funktionierende Gesellschaft? Was ist uns wichtiger: Das Recht auf Geheimnisse oder das Gefühl der Sicherheit?
Beteiligte (Auswahl)
Eero Aarnio, Coop Himmelb(l)au, Jonathan De Pas, Donato D’Urbino, Lyonel Feininger, Salvatore Ferragamo, Zaha Hadid, Haus-Rucker-Co, Hans Hollein, Estelle und Erwin Laverne, Paolo Lomazzi, Lucia Moholy, Georg Munker, Dieter Rams, Wilhelm Conrad Röntgen, Bruno Taut, Daniel Weil, Hans Schafgans, Carla Scolari, Social Impact Aktionsgemeinschaft, Philippe Starck, Carl Strüwe, Eberhard Tröger, Wilhelm Wagenfeld, Reinhold Weiß, Fritz Winter und Philip Wong
THAN HUSSEIN CLARK. THE DIRECTOR’S THEATRE WRITER’S THEATRE
Eröffnung: Freitag, 01. Dezember, 19:00 Uhr
Für The Director’s Theatre Writer’s Theatre entwickelt Than Hussein Clark (*1981, lebt in London) ein mehrteiliges Projekt, das zeitgleich in unterschiedlichen Formaten (als Ausstellung, Novelle und Inszenierung) und an verschiedenen Orten (in Kunstinstitution und Theater) Gestalt annimmt: Gattungsgrenzen verschwimmen, Formen der bildenden Kunst werden ins Theater überführt und theatralische Strukturen in die Ausstellungsinstitution. Die beiden Hauptbestandteile des Projektes, eine Ausstellungspräsentation in der GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst und eine Inszenierung in der Schwankhalle, entstehen parallel und verzahnen sich. „This dialogue between two forms means that questions being asked in the exhibition might find their answer in the performance and vice versa“ (Clark).
Die Ausstellung in der GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst funktioniert das Haus in eine Theaterlobby nebst Bühnenraum und Backstagebereich um – ohne dass dort herkömmliche Theater- oder Performanceaufführungen stattfänden. Vielmehr überträgt Clark den Gedanken der theatralen Inszenierung auf seine künstlerische Vorgehensweise und präsentiert ein von ihm interpretiertes Reenactment historischer Kunstausstellungen als Theaterstücke.
Einen weiteren Strang verfolgt Clark mit einer selbst verfassten Novelle, inspiriert von Mikhail Bulgakov’s Theaterroman. Diese wird vom 9.-11. Februar in der Schwankhalle in einer vom Künstler inszenierten und ausgestatteten Bühnenfassung uraufgeführt.
The Director’s Theatre Writer’s Theatre findet statt im Rahmen der Reihe Ping Pong, einer Kooperation von GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Schwankhalle Bremen und Theater Bremen.
Im Anschluss erscheint ein Künstlerbuch bei Montez Press.
Annahme erwünscht! Die Idee einer offenen Gesellschaft: Künstlerische Netzwerke im Kontext des Archivs Kees Francke
Eine Kabinettausstellung des Zentrums für Künstlerpublikationen in der Reihe „Auf der Galerie“
Der Philosoph Karl Popper fordert 1945 eine offene Gesellschaft, „in der man frei atmen kann, frei denken kann, in der ein jeder Mensch seinen Wert hat, und, in der die Gesellschaft keine überflüssigen Zwänge über die Menschen ausübt.“ In den 1960 und 1970er Jahren begann eine neue Generation von Künstlerinnen und Künstlern Kunstwerke u.a. in Form von Künstlerbüchern, Zeitschriften, Zeitungen, kleinen vervielfältigten Objekten, Postkarten, grafischen Plakaten und Audio-Kassetten zu schaffen und zu vervielfältigen. Diese wurden zu kleinen Preisen verkauft oder international mit Künstlerkolleg/innen über alle politischen Grenzen von Osteuropa bis Lateinamerika getauscht. Über die Post bildete sich so ein internationales Netzwerk, über das Künstler/innen der Zensur ihrer Werke entgehen konnten. Es entstand die sogenannte Mail Art. Jeder konnte sich beteiligen, niemand wurde ausgeschlossen, es gab keine Jurys und keine Zensur. Gesellschaftliche Visionen im Sinne Karl Poppers manifestierten sich in der Enthierarchisierung und Demokratisierung der Kunst. Zu sehen sind Arbeiten aus dem Archiv des niederländischen Künstlers Kees Francke, der in diesem Jahr 65 Jahre alt geworden wäre, ergänzt werden sie durch Werke aus anderen Archiven, um so die künstlerische Vernetzung darzustellen.
Künstlerräume
Die Weserburg präsentiert in einer spannungsreichen Abfolge zum fünften Mal neue Künstlerräume. Selbstbewusst stellen die Künstlerinnen und Künstler ihre Werke und Konzepte zur Debatte. Die Ausstellung gibt damit einen Einblick in die Vielfalt und Qualität künstlerischer Produktion heute, welche sich eindrucksvoll in den Sammlungen der Weserburg abbilden. Gerade in den dabei zu Tage tretenden Unterschieden, Widersprüchen und Entgegnungen reagieren die Künstlerräume der Weserburg auf die Komplexität heutiger Welterfahrung. Mehrere ausgewählte Räume sind von den Künstlerinnen und Künstlern speziell für diese Ausstellung eingerichtet worden.
Junge Sammlungen 04. The Vague Space. Sammlung Christian Kaspar Schwarm
Christian Kaspar Schwarm ist Strategieberater und Mitbegründer der Online Plattform Independent Collectors. Seine sich gegenwärtig stetig weiter und neu konturierende Sammlung umfasst vor allem internationale junge Kunst von Querdenkern. Liest man die Namen der Künstlerinnen und Künstler, die bislang Eingang in die Sammlung des Wahlberliners gefunden haben, findet man medienübergreifende Positionen mit einem hohen politischen und intellektuellen Anspruch. Zugleich gibt es ganze Räume umfassende, überaus sinnliche Installationen und Videoarbeiten.
Mit „The Vague Space“ präsentiert die Weserburg die Sammlung Christian Kaspar Schwarm erstmals in einem musealen Rahmen und macht sie damit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Ausgestellt werden insgesamt 50 Arbeiten von 18 Künstlerinnen und Künstlern. Darunter finden sich so bekannte Namen wie Fiona Banner, Jonathan Monk, Peter Piller und Slavs and Tatars.
- « Vorherige Seite
- 1
- …
- 31
- 32
- 33
- 34
- 35
- …
- 37
- Nächste Seite »