Mehr als 1400 Zeichnungen sind von Paula Modersohn-Becker erhalten. Ein Großteil dieses eindrucksvollen Bestands ist kaum bekannt – bis jetzt.
Nicht nur wegen ihrer großen Anzahl lohnt es, sich mit den Zeichnungen von Paula Modersohn-Becker zu beschäftigen. Auch inhaltlich bietet die Ausstellung im Paula Modersohn-Becker Museum neue Perspektiven und unbekannte Einblicke in die Gedankenwelt der Künstlerin. Das Zeichnen war entscheidend bei der Entwicklung ihrer einzigartigen, modernen Bildsprache.
120 Zeichnungen in der Präsentation „Die Zeichnerin Paula Modersohn-Becker“ decken die gesamte künstlerische Schaffenszeit der Künstlerin ab, beginnend bei den frühen Studien- und Aktzeichnungen aus den Akademien in London und Berlin, über experimentelle Skizzen des Pariser Stadtlebens hin zu konkreten Vorarbeiten zu Gemälden wie der „Liegenden Mutter mit Kind II“ (1906).
Leihgaben aus musealen und privaten Sammlungen sowie von der Paula-Modersohn-Becker-Stiftung füllen alle Räumlichkeiten des Museums. Einige von ihnen waren seit Jahrzehnten oder sogar noch nie öffentlich zu sehen – und kehren nach Ende dieser Ausstellung zurück in ihre Schubladen. Denn Papier ist empfindlich, zuviel Licht schadet den fragilen Kunstwerken.
Maßgeblich entscheidend bei diesem Projekt waren die Recherchen und Forschungen für das Werkverzeichnis der Zeichnungen, das nach jahrzehntelanger, akribischer Arbeit der Paula Modersohn-Becker Stiftung parallel zur Ausstellung erscheinen wird.