Joachim Manz beschäftigt sich mit dem Raum. Seine Miniaturen sind Architektur-Experimente. Dabei geht es ihm nicht nur um Größenverhältnisse und Proportionen, um Licht und Schatten, Ausdehnung und Verdichtung. Es geht ihm immer auch um den Raum in seiner Funktion als Wohnung und Schutzraum. Darauf weist auch sein Arbeitsmaterial hin: Beton. Ein Material, das für den Wohnungs- und Brückenbau benutzt wird. Der Künstler verwendet es in einer Spezialmischung und gießt es in überraschende Formen, die Räume definieren. Der feine, graugrüne Beton lässt verborgene Räume oder klaustrophobische Höfe entstehen. Schlitze und Bögen rufen die Vorstellung von Türen oder Durchgängen hervor, doch nichts folgt hier einer Gebrauchslogik. Die grundlegenden Architekturelemente werden lediglich zitiert und aneinandergefügt. Dennoch ist man versucht, sich zu diesen Raumsituationen immer wieder ins Verhältnis zu setzen. Die Vorstellung wechselt ständig zwischen subjektivem Raumgefühl und Distanz aus der Vogelperspektive. Es ist der Raum der Behausung den Joachim Manz in allen seinen Dimensionen erfassen und körperlich, emotional und sozial erfahrbar machen will.
Joachim Manz GEBAUTES
2. September 2022 bis 15. Oktober 2022