Als wohl drängendstes Problem unserer Zeit verlangt das gestörte Verhältnis von Mensch und Natur unsere nicht nachlassende Aufmerksamkeit und ein Ringen um neue Wege und Antworten, bevor es zu spät ist. Dieses Ringen geschieht auch in der Kunst.
Im Spannungsfeld von Nutzen und Schützen, Ausbeutung und Renaturierung erscheint die Natur in den Werken von Niklas Goldbach, Dan Perjovschi, Stefanie von Schroeter, Silke Wagner und Jost Wischnewski als ebenso verletzlicher wie widerständiger Raum, der den Menschen mit den Folgen seines Handelns konfrontiert und zugleich als Teil eines umfassenden Lebensraumes mit einschließt. Aber auch die mehr als 100 Jahre alten Ölgemälde von Fritz und Hermine Overbeck zeigen keine unberührte Natur, sondern moderne Landschaften, denen sich der Mensch längst schon eingeschrieben hat.
In der von Raimar Stange und Katja Pourshirazi kuratierten Ausstellung „Tatort Natur“ tritt alte und neue Kunst in Dialog und fordert dazu auf, eigene Positionen kritisch zu überdenken.